Hier bestand bis Mai 2009 die Möglichkeit, sich zum Thema frei zu äussern. Anonyme, teilanonyme oder ehrverletzende Kommentare wurden gelöscht.
Das Komitee “Rettet den Bund” bleibt bestehen, sicher ist sicher. Vorläufig stehen zwei Ziele im Vordergrund:
- wir helfen mit, dass mehr Abonnemente gelöst werden
- alle 16′000 Mitglieder helfen beim Monitoring mit (Beobachtung des Verlags bei seinen Kernaufgaben)
Der “Bund” ist mir seit mehr als 20 Jahren ein treuer und geschätzter Begleiter. Am Anfang hatte es mir vor allem der Kulturteil und die Wochenendbeilage “Berner Woche” angetan. Die Texte von Brigitta Niederhauser und Bernhard Giger habe ich damals regelrecht verschlungen.
Später rückten Politik und Wirtschaft ins Zentrum meines Interesses. In den letzten Monaten war Hansueli Schöchli der Wirtschaftsjournalist im deutschsprachigen Raum, der mir die Finanzkrise anschaulich und verständlich erklären konnte.
Die Restrukturierungen, Sparübungen und Besitzerwechsel sind nicht spurlos am “Bund” vorbeigegangen. Er wurde ein schlankes Blatt, ist aber trotz allem ein Qualitätstitel geblieben.
Letzte Woche schreckte die Ankündigung der Tamedia auf: Fusion mit der “Berner Zeitung” oder eine starke Anlehnung an den “Tages-Anzeiger” seien die Optionen, wurde erklärt. Ausgedeutscht heisst das vermutlich: Die “Bund”-Redaktion wird drastisch heruntergefahren und liefert pro Tag noch ein paar Artikel. Der Grossteil inkl. dem so genannten Zeitungsmantel produziert der Tagi.
Wollen wir das? Können Sie sich Bern ohne “Bund” vorstellen?
Liebe Leserinnen und Leser, jetzt liegt es an uns! Zusammen sind wir viele. Treten Sie dem Komitee “Rettet den Bund” bei, unterzeichnen Sie die Online-Petition. Und vor allem: Sagen Sie es weiter. Mailen Sie die URL http://www.rettet-den-bund.ch ihren Bekannten. Setzen Sie diesen Link auf Ihre Websites und Blogs.
“Wer nicht kämpft, hat schon verloren”, schrieb Bertold Brecht einmal. Jetzt ist die Zeit gekommen, um für den “Bund”, unseren “Bund”, zu kämpfen.
Mark Balsiger — 11.12.2008 19:43
Als langjähriger Abonnent des Bund (ca. 25 Jahre) kann ich mir Bern ohne seinen “Bund” nicht vorstellen. Die Medienvielfalt in Bern muss erhalten bleiben. Nur ein eigenständiger “Bund” ist ein Garant für einen guten Medienplatz Bern.
Kämpfen wir für den “Bund”!!!!!!
Jürg Tüscher, Bern — 12.12.2008 06:16
Als Enkel eines ehemaligen “Bund”-Chefredaktors (Ernst Schürch) und Mitbegründer der weltweit tätigen Theatergruppe Mummenschanz, ist es mir und meiner Familie ein Anliegen, alles zu tun, um diese Zeitung vor dem Globalisierungstod zu retten.
Es wäre ein Jammer, wenn dieses kleine aber sehr feine Blatt jetzt auch noch dem Wirtschaftsgigantismus zum Opfer fallen müsste. Bern und die Schweiz würden damit ein weiters hervorragendes Qualitätsprodukt verlieren und in der langsam, aber beharrlich fortschreitenden Verödung der Medienlandschaft sang und klanglos untergehen. Wo und wie können wir helfen?
Mit den besten Wünschen zu den kommenden Festtagen und viel Glück im Neuen Jahr.
Schürch Bernie, 3084 Wabern — 12.12.2008 10:05
“Der Bund” ist für mich seit Jahren Teil meiner Arbeitsgrundlage. Als Pressesachbearbeiterin in einem internationalen Betrieb schätze ich die fundierte, gut recherchierte und umfassende Berichterstattung. Niveau, Kompetenz und Kreativität sind Qualitäten, welche in der heutigen “Instant-Presselandschaft” selten geworden sind.
Ich wünsche mir und hoffe sehr, dass die verantwortlichen Entscheidungsträger nicht einzig wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen werden, sondern auch die Bedürfnisse einer Leserschaft, welcher Qualität und fundierte Informationen wichtig sind.
Mit den besten Wünschen und Dank für diese Initiative hoffe ich, auch in Zukunft den Bund als Informationsquelle nutzen zu können!
Jeannette Häfeli — 12.12.2008 12:13
Noch keine Idee für ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk? Ein Abo für den “Bund”!
Marianne Liniger, Bremgarten b. Bern — 12.12.2008 12:31
Als langjährige “Bund”-Abonnentin, die sich ein Leben ohne “Bund” nicht vorstellen kann, wünsche ich der Redaktions-Familie und dem Komitee Mut und Durchhaltewille.
Eine qualitativ so hochstehende Tageszeitung darf nicht sterben!
Wälti Béatrice, Gümligen — 12.12.2008 14:59
Lieber Herr Stadtpräsident
Mit dem “Bund” ginge mir eine bedeutendes Stück Stadtberner Identität verloren. Bitte engagieren Sie sich für das Blatt und vermitteln Sie. Der “Bund” ist für die Stadt Bern wichtiger als manches Monument, dass Sie in der letzten Zeit eingeweiht haben.
Rudolf Boesiger, Bern — 12.12.2008 15:20
Der “Bund” ist seit 40 Jahren mein erklärtes Leibblatt. Immer wieder lese ich auch namhafte deutschsprachige Tages- und Wochenzeitungen. Der “Bund” kann inhaltlich, aktuell und ohne reisserische Effekte, sehr gut mithalten, z.T. mit sehr viel Taktgefühl.
Ich will die Treue fortsetzen und wäre bereit, z.B.10 Prozent oder mehr zu bezahlen und auch einen Abonenten zu gewinnen. Wie steht es mit dieser handfesten Hilfe, liebe “Bund”-Freunde? 10′000 bis 15′000 mehr Abos (Angaben von Chefredaktor Artur K. Vogel) müssten doch zu schaffen sein.
Apropos, Herr Verleger & Media AG, die Angabe der “Bund”-Auflage würde uns freuen und Respekt, Vertrauen und Verständnis abverlangen.
Helmut Viehl, 3006 Bern — 12.12.2008 16:04
Jemand hat treffend geschrieben, Bern ohne den “Bund” sei wie Bern ohne die Aare. Das heisst: Da fehlt etwas Wesentliches, was zur Identität der Bundesstadt gehört. Noch wesentlicher jedoch als die Aare ist das kulturelle, geistige Niveau: Ohne den “Bund” - stellen wir uns dies doch konkret vor - erlitte Bern schwersten, vielleicht irreparablen Schaden!
Lang Gustav A., 6614 Brissago TI — 12.12.2008 16:55
“Der Bund”: Die Zeitung, die man liest und liest und liest und liebt.
Der Werbeslogan ist zwar schon rund 20-jährig, aber für mich persönlich nach wie vor gültig.
Erich Kobel, Frutigen — 12.12.2008 17:01
Peter Ziegler hat in seinem ausserordentlichen Artikel, veröffentlich im “Bund” vom 8. Dezember, den Nerv der Misere voll getroffen. Es gäbe aber, ausser den drei aufgezeigten Wegen, auch noch einen Vierten:
Tamedia tauft den “Tages-Anzeiger” in “Der Bund” um und setzt alles daran, die Qualität des Blattes zu steigern.
Martin Glättli, 3047 Bremgarten b. Bern — 12.12.2008 17:21
E (möcht gern) bärner, dr ueli murer
liest de BUND und wird ganz saurer
da soll die zitig doch no stärbe
obscho ‘tout Berne’ nur lorbeer erbe
das geit z wit
mir protestiere z’ zwöit
ig meine: züri-west u bern-ost
damit ds BUND-Sterben gründlich verheit
ob BZ, NZZ oder Tagi
wir chrampfe vorwärts nume sag i
u mit e chli solidarität
rette mer dr BUND, s’geit is nid a chragi
Hans Peter Liechti, Bern — 12.12.2008 17:36
Für eine Qualitätszeitung wäre ich auch bereit, etwas mehr zu bezahlen. Ein so gutes Produkt darf auch seinen Preis haben.
Niklaus Gerber, Bern — 12.12.2008 17:42
Tipp: Akzeptieren Sie doch auch Spenden per PayPal – die Hemmschwelle ist viel kleiner! (z.B. bei mir…)
Manuel Reinhard, Zollikofen — 12.12.2008 17:52
“Der Bund der Woche”
Für eine Zukunft mit dem “Bund” könnte weniger eventuell mehr sein: Im Zeitalter täglicher Überinformation, wo man sich locker über alle Kanäle informieren kann, wäre mir ein neuer “Bund” am Wochenende eine willkommene Lektüre.
Simon Haldi, Bern — 12.12.2008 18:51
Ich habe die Petition unterschrieben, da mir die Rettung des “Bund” am Herzen liegt. Meine Frau Veronika wollte auch unterschreiben - dies wurde nicht akzeptiert, da sie dieselbe Mail-Adresse angegeben hat - schade!
Mangold Matthias, 3065 Bolligen — 12.12.2008 19:37
Ich wollte auch unterschreiben, da ich eine eifrige “Bund”-Leserin bin. Meine Unterschrift wurde aber nicht akzeptiert, da wir beide die gleiche Mail-Adresse haben.
Mangold Veronika, 3065 Bolligen — 12.12.2008 19:39
Seit über 30 Jahren ist unsere Familie Abonnent des “Bund”. Keine andere Tageszeitung in Bern und Umgebung berichtet fundierter über Politik, Sport und Tagesaktualitäten der Region Bern. Wir würden die Zeitung sehr vermissen.
Als Student arbeitete ich zweimal pro Woche nachts als Korrektor. Ab und zu habe ich auch Fehler übersehn. Der grösste Fehler wäre: den “Bund” sterben zu lassen.
Werner Pauli, Huttwil — 12.12.2008 21:05
So wie ich seit Jahren gerne bereit bin, für Bio-Produkte einen höheren Preis zu bezahlen als für minderwertige Ware, so möchte ich auch für die Qualitätszeitung “Der Bund” einen preiswerten Abobetrag entrichten.
Doch solange keine Gewissheit besteht, dass dieser dem “Bund” zugute kommt und nicht im Espace-Media/Tamedia-Sumpf verschwindet, ziehe ich es vor, einen Beitrag aufs Spendenkonto einzubezahlen. Mit grossem Dank und besten Wünschen an alle “Bund”-MacherInnen und ans Komitee - zusammen mit Tausenden von “Bund”-LiebhaberInnen werden wir es schaffen!
Ueli Fricker, Bern — 12.12.2008 22:14
Liebe Kultur-Freundinnen und Kultur-Freunde
Es kann nicht sein, dass uns “Der Bund”, Berns einzige Tageszeitung mit einem echten und gut gemachten Kultur-Feuilleton, entrissen wird.
Die Region der Kulturstadt Bern mit dem reichen und vielseitigen Kulturangebot braucht den „Bund“. Die Kultur in ihrer grossen Vielfalt - Ausstellungen, Bildende Kunst, Film, Kleinkunst, Literatur, Medienkunst, Museen, Musik, Tanz und Theater - ist das verlässlichste Mittel, welches die Menschen in guten wie auch in schwierigen Zeiten motivieren und das Leben einer Stadt bereichern kann.
Kämpfen wir dafür, dass der Spiegel unseres kulturellen Schaffens nicht zerbricht. Helft mit, den “Bund” zu retten!
Kreis-Muzzulini Angela, Bern — 12.12.2008 23:05
Ich schlage vor, dass errechnet wird, wieviel Geld nötig ist, damit der Bund weiter existieren kann. Dieser Betrag, dividiert durch die Anzahl “Bund”-Abonnemente, ergäbe dann den Preis für das künftige Bund-Abo.
In einer Zeit wie wir sie zur Zeit leben, in der so vieles möglich wurde und immer noch wird, was vor ganz kurzer Zeit noch absolut undenkbar, ja utopisch war, da dünkt mich sollte auch die Rettung des “Bund” kein Ding der Unmöglichkeit mehr sein. So betrachtet, kann die Zeit für eine Rettung des “Bund” kaum besser sein!
Doris H. Schweingruber, Gurmels — 12.12.2008 23:07
Wie wäre es, wenn von den Milliarden, die jetzt den Banken zugeschoben werden, ein kleiner Teil zur Rettung einer Traditionszeitung abgezweigt würde? Oder Boni verkleinert würden, um den “Bund” - ich meine die Zeitung- zu retten.
Wir in Zürich sind mit der Leitung des “Tages-Anzeigers” längst nicht mehr einverstanden. Aber man muss den Leuten an der Werdstrasse jetzt endlich zeigen, dass mit dem “Bund” und seinen tollen Leuten nicht derart umgesprungen werden kann. Das Fazit überlasse ich den Leserinnen und Lesern dieser Zeilen!
René Begert, Zürich — 13.12.2008 00:01
Im hart umkämpften Zeitungsmarkt Tausende von zusätzlichen «Bund»-Abonnements zu verkaufen, dürfte schwierig sein, zumal der «Bund» eher ein Nischen- als ein Massenprodukt ist. Um den «Bund» aus der Verlustzone zu bringen, müssen also andere oder zusätzliche Massnahmen ergriffen werden.
Eine Preiserhöhung würde ich beispielsweise in Kauf nehmen – aber natürlich nicht in beliebiger Höhe. Da mir ein reduzierter «Bund» immer noch lieber ist als ein profilloses Fusionsprodukt, könnte ich auch mit gewissen Sparmassnahmen (z.B. Verzicht auf das NZZ-Folio, Integration des «Kleinen Bund» in die Samstagsausgabe, vertiefte Zusammenarbeit mit der Kulturagenda) leben.
Wichtig erscheint mir, dass der „Kern“ des «Bund» – die auf eine anspruchsvolle und vielfältig interessierte Leserschaft ausgerichtete Themenauswahl, die sachlichen Berichte, die kritischen und besonnenen Kommentare und der feine Humor – erhalten bleibt.
Offen bleibt die Frage, ob das Verlagshaus, die Tamedia AG, an der Rettung des «Bund» interessiert ist. Möglicherweise möchte das Unternehmen das Mittelland oder die ganze Schweiz künftig nur noch mit einer Zeitung bzw. einem Mantel mit mehreren regionalen Kopfblättern zu bedienen.
Die Zusammenlegung des «Bund» mit dem «Tages-Anzeigers» oder der «Berner Zeitung» wäre ein Schritt in diese Richtung. Dass er bei der Leserschaft nicht gut ankommt, interessiert den Verlag vielleicht gar nicht. – Nur, dass die Tamedia AG mit dem «Bund» – leider – machen kann, was sie will, heisst – glücklicherweise – nicht, dass wir ihr alles abkaufen müssen, was sie uns vorsetzt.
Simon Jufer, Bern — 13.12.2008 03:13
Der “Bund” ist Qualität und muss gerettet werden. Falls der “Bund” zur BZ kommen sollte, kündige ich das Abo.
Ich schlage vor, dass alle “Verbündeten” z.B. eine höhere Abo-Gebühr akzeptieren und die Leser eben auch finanziell dazu beitragen, dass unser geliebter “Bund” weiterbesteht. Wenn alle mithelfen, sollten wir weiterkommen und so könnten wir unseren Nachfahren eine Qualitätszeitung überlassen. Es lebe der “Bund”!
Anken Christoph, Stettlen — 13.12.2008 08:21
Das Werbebudget einer Einheitszeitung BZ-”Bund” wird viel zu klein sein, um mich als Abonnenten halten zu können! Gerne bin ich aber bereit, bei der Weiterführung des jetzigen “Bund” eine höhere Jahresgebühr zu bezahlen, denn der “Bund” ist für mich ein wesentliches Stück Lebensqualität.
Schär Peter, 3012 Bern — 13.12.2008 10:13
Die Analogie mit den höherwertigen Bioprodukten gefällt mir. Ein Jahresabo der “Berner Zeitung” kostet 355 Franken. Ich bin bereit, für Bioprodukte etwa 30 Prozent mehr zu zahlen. Also bin ich auch bereit, für das “Bund”-Abonnement etwa 450 bis 500 Franken zu bezahlen.
Beat Streit, 3110 Münsingen — 13.12.2008 10:22
Der “Bund” ist für mich nicht bloss eine Zeitung sondern der Ort, wo die Stimme meines Bruders und meiner Freundin lebt. Er ist für mich somit auch ein Stück meiner eigenen Heimat.
Im “Bund” schreiben Menschen, die ich gut kenne, und die seit Jahren immer wieder die riskante Entscheidung getroffen haben, zu bleiben um zu schreiben, so wie sie schreiben müssen: wahrheitsgetreu, informiert, unabhängig und überlegt, weltoffen und gleichzeitig verwurzelt, leidenschaftlich. Ihre Stimmen werden nicht einfach verstummen.
Aber ohne den “Bund” fehlt uns der Berührungspunkt zu ihnen, fehlt uns ihr täglicher anregender Beitrag zur Frage, um was es wirklich geht, was wirklich relevant ist. Wer will sich eine solche Stimme nicht leisten?
Karin Lettau, Tasmanien — 13.12.2008 11:37
Drrrrrrrrrrrrrr Bund! Weil ich dem Fernsehen nicht glaube, weil das Radio nervt und weil es mich nicht interessiert, wer der nächste Superstar wird. Drrrrrrrrrrrrrr Bund!
Hutter, Bern — 13.12.2008 11:54
Es ist alles eine Frage der Zeitung.
In diesem Sinn: Unterstützen wir den “Bund”!
Nufer, Bern — 13.12.2008 14:28
Der “Bund” ist auf dem Platz Bern die einzige lesbare Zeitung. In meinen Augen ein Kulturgut. Eine Fusion mit der BZ würde Mainstream bedeuten, und das haben wir wahrlich genug über alle Medien hinweg.
Zbinden, Bern — 13.12.2008 15:10
Für mich ist “meine” Tageszeitung auch eine Frage des Vertrauens. In den “Bund” habe ich Vertrauen. Ich finde das Komitee eine sehr gute Sache, ein Hoffnungsschimmer. Herzlichen Dank an die Adresse der Initianten für die Idee und allen Mitgliedern des Komitees für das Engegement. Eine andere Tageszeitung käme für mich nicht in Frage.
Stettler Elisabeth, 3705 Faulensee — 13.12.2008 15:29
Diese Entwicklung ist wohl nicht mehr aufzuhalten, der “Bund” wird eingehen. Leute wie Martin Kall könnten nur durch die Verwaltungsräte aufgehalten werden.
Hans-Jürgen Jakobs: “Geist oder Geld” (Der grosse Ausverkauf der freien Meinung) passt wohl auch dazu hervorragend - leider. Ich fürchte mich ein wenig vor einer solchen Zukunft, aber vielleicht regelt auch das der Markt.
Olivier, Cressier — 13.12.2008 17:03
Als Gymeler vor ca. 20 Jahren haben ein Schulfreund und ich jede Woche in Bolligen den “Bund” vertragen. Wir haben *gebundet”, wie wir damals sagten. Nun darf nicht ausgebundet werden. Der “Bund” ist eine notwendige mediale Institution für Bern.
Gregor Arnet, Bern — 13.12.2008 17:18
Wie soll ich bitte schön ohne “Bund” den Morgen überstehen? Kaffee und Bund - so muss es sein und soll doch bitte auch bleiben. Für mich kommt keine andere Tageszeitung in Frage, also bitte rettet mir und vielen anderen Menschen den Morgen mit dem “Bund”.
Zaccaria Christine, Gümligen — 13.12.2008 18:52
J’ai été inspirée, et le suis encore, par la qualité journalistique des rédacteurs et rédactrices du Bund. En tant qu’abonnée et lectrice, je considère le travail rédactionnel comme un privilège que je cultive jour après jour.
J’apprends énormément sur l’économie, la politique, la culture, la formation continue, mais également sur les thèmes de société, sur les individus et les collectivités. En tant que romande, j’apprécie le style d’expression “épuré” du Bund. Ce style me permet d’avancer dans mes réflexions et de les analyser en profondeur. C’est également un privilège énorme d’entretenir une relation professionnelle avec la rédaction d’un journal tel que le Bund.C’est un vrai partenariat.
J’ai pu grandir en tant que propriétaire d’entreprise, en tant qu’artiste, mais surtout en tant qu’être humain.
Je suis certainement une utopiste: Le Bund doit devenir indépendant (Ce ne serait pas la première fois qu’une utopie me réussit!)
Antoinette Vonlanthen
Enseignante de français, formatrice d’adultes dipl. AEB,
Propriétaire et directrice de l’Institut de Langue Française et d’Expression, Berne
http://www.ilfe.ch
http://www.an-von.ch
Vonlanthen Antoinette, 3006 Bern — 13.12.2008 21:55
Ich lese gerne lange und gründlich Zeitung, stehe dafür jeden Morgen eine halbe Stunde früher auf. Ich schätze die klare, sachliche und wenn nötig emotionale, fundierte Berichterstattung des “Bund”, der sich wagt, ausführlich, jedoch nicht reisserisch zu sein. Dafür muss ich “20 Minuten” später aufs Tram, wo ich mich jeweils frage, wer die geschnipselten und gestückelten, schreienden und banalen Statements von und für 08:15 entsorgt…
Clara Schmid, Bern — 14.12.2008 11:31
Die “Bund”-Redaktion macht mit den vorhandenen Mitteln eine ausgezeichnete Zeitung. Ich hätte nichts gegen eine Zusammenarbeit mit dem Zürcher “Tages-Anzeiger”, wenn er den Mantelteil “Inland” und “Wirtschaft” vom “Bund” übernimmt und der “Sport” wie bisher zusammen mit der BZ produziert würde.
Nur leider wird die angekündigte Zusammenarbeit bzw. Fusion wahrscheinlich nicht zu einer Qualitätsverbesserung des Tagi führen, sondern zu einem Abbau beim “Bund”, und dagegen wehre ich mich nach Kräften.
Markus Schärrer, Fraubrunnen — 14.12.2008 14:04
Man hört, dass etwa die Hälfte des Aufwands für eine qualititativ hochwertige Zeitung mit engagiertem Journalismus durch Werbung finanziert wird. Ich wäre persönlich als Abonnent ohne weiteres bereit, das Doppelte zu bezahlen, um den “Bund” aus dieser Geisel zu befreien. Natürlich nur, wenn dies dann den Zeitungsmachern und nicht irgendwelchen windigen Aktionären zugute kommt.
Vielleicht ist eine Rettung gerade deswegen unmöglich geworden, weil die heutigen Aktionäre allzusehr das Augenmass verloren haben und sich einen Ertrag vorstellen, welcher für eine wenig publikumsstarke Region illusorisch ist. Wie wäre es mit einer Initiative zur Lancierung von Publikumsaktien für den “Bund”?
Marcel Gsteiger, Münchenbuchsee — 14.12.2008 14:52
Als engagierter Journalist in Bern und für Bern und Moderator des Mäntig-Apéros ist es für mich unentbehrlich, dass in der Hauptstadt der Schweiz eine Meinungsvielfalt abgebildet wird und erhalten bleibt. Den Einheitsbrei aus Luzern und Basel kennen wir bereits…!
Bloss: Es nützt nichts, dass alle die Bedeutung des “Bund” loben, wenn er - trotz hoher Qualität - zuwenig AbonnentInnen und Werbung hat. Also los: Jede/r Bund-LeserIn wirbt eine/n Bund-LeserIn oder -inserentIn!!
Roland Jeanneret, Bern — 14.12.2008 15:56
Sobald der “Bund” fusioniert - egal ob mit BZ oder wem sonst - werde ich auf das Abonnement verzichten. Schade - ich schmeisse jetzt schon die Hälfte weg, da mich weder Sport noch Pop”kultur” noch Lifestyle noch Börsenkurse interessieren. Ueber noch mehr Kasusfehler wie etwa im TT (Klon der BZ) und Kulturberichte von unbedarften Praktikanten möchte ich auch nicht noch öfter stolpern müssen.
Einmal mehr zeigt sich, dass die “Metropole” Bern von kleinkariertem Nützlichkeitsdenken und nacktem Renditestreben dominiert wird. Schade, es wäre zu schön gewesen.
Prof. Jakob Stämpfli, Hünibach — 14.12.2008 18:46
Use it or lose it!
Abonniert den “Bund”.
Sind wir denn wirklich nicht mehr genügend Leute im Raum Bern, die noch fähig sind, eine mehrheitlich intelligente und anspruchsvolle Zeitung zu lesen und zu verstehen?
Stämpfli, Muri bei Bern — 14.12.2008 21:22
Die Auseinandersetzung geht, realistisch gesehen, darum, ob der “Bund” zusammen mit der “Berner Zeitung” eine grosse, starke Schweizer Zeitung werden soll, oder ob er zu einem Kopfblättchen vom Tagi herabgestuft wird. Die Kopfblattvariante ist die bornierte Variante.
Felix Schneider, Basel — 14.12.2008 21:38
Seit ich von Bern ins Obere Emmental gezogen bin ist “Der Bund” so etwas wie der tägliche Bezug zu meinem früheren Wohnort. Bern ohne “Der Bund” ist wie die Stadt Bern ohne das Münster. Könnte man nicht eine Art Gönnerabo einführen. Es gibt für mich keine echte Alternative zum “Bund”.
André-Charles Chevallaz, Trubschachen — 14.12.2008 21:49
Der “Bund” muss gerettet werden, und zwar mit der heutigen Qualität. Dazu wäre ich auch bereit, einen höheren Abo-Beitrag zu bezahlen. Schade, dass soviele Werbegelder an die dürftigen Gratisanzeiger gehen.
Auch die Werber sollten bei dieser Aktion aktiv mitmachen. Sie verteilen die grössten Einnahmen unserer Medienprodukte, denken sie da auch genügend an unsere wertvollen Zeitungen?
Rudolf Zundel, Wohlen — 14.12.2008 21:51
Eine Sympathisantin schreibt tatsächlich, sie könne sich ein Leben ohne den Bund nicht vorstellen.
Diese Frau benötigt dringend Hilfe.
Psychiatrische.
lahor Jakrlin, bleiken — 14.12.2008 22:56
Nun, wer ist eigentlich Schuld an der momentanen Situation des “Bund”? Die Anderen, die den “Bund” nicht lesen. Warum gibt es die Anderen? Weil sie entweder den “Bund”-Stil nicht mögen oder ihn gar nicht mal verstehen; die Kultur nicht besitzen, sich für eine differenzierte Meinung und für verschiedene Themen zu interessieren.
An was liegt denn das? Weil Lesen und Verstehen mühsam geworden ist. Weshalb? Weil uns heute immer mehr abgenommen wird oder easy gemacht wird (”Bildli muss man nicht lesen”). Wieso wird das gemacht? Weil zuviel Denken angeblich anstrengend ist. Warum? Weil mit zuviel selber Denkenden keinen grossen Gewinn gemacht werden kann. Wieso? Weil diese sich nicht für Massenware interessieren. Aber? Für Qualität gerne mehr bezahlen.
Also meine lieben TA-Medias und Espace Medias: Entlässt den “Bund” in die Unabhängigkeit - die Leser übernehmen die Aktienanteile und zahlen gegebenenfalls einen höheren Abopreis, damit die Redaktoren ihre Wertschätzung in Form eines anständigen Lohns erhalten. Einzigartig: die Zeitung gehört plötzlich den Lesern - und nicht mehr irgendwelchen anonymen Geldvermehrern. Die klassische geldorientierte Rendite wird durch einen kulturellen Mehrwert ersetzt - einem urmenschlichen Mehrwert eben.
Riccardo Tognetti, 3008 Bern — 14.12.2008 23:09
Eines ist sicher: den Schritt vom ‘Bund’ zur ‘BZ’ werde ich nicht tun, jedenfalls solange nicht, wie Herr Mörgeli aus deren Seiten regelmässig sein Gift verspritzt.
Alfredo Knuchel, Urtenen-Schönbühl — 15.12.2008 08:39
Ok, die Petition habe ich ebenfalls unterzeichnet. Sicher auch deshalb, weil “Drrrr Bund” tatsächlich eine gut gemachte und lesenswerte Zeitung ist. Aber offensichtlich besteht weder in der Stadt noch im Kanton Bern eine genügend grosse Nachfrage nach dieser Form von Qualitätszeitung, Folge: “Dr Märit reglet’s, wie’s so schön heisst.”
Als Alternative bleibt die BZ, dieses pseudokonservative Provinzblatt aus der selben (Druck-)Küche. Abgesehen vom Sportteil besteht dann kein Grund mehr, sich mit einer Berner Lokalzeitung auf Provinzniveau abzugeben.
Adrian Flükiger, 3014 Bern — 15.12.2008 10:45
Es tut gut zu wissen, dass unzählige “Bund”-Lesende bereit sind, für journalistische Qualität eine höhere Abogebühr zu bezahlen. Doch darf diese nicht linear zu stark erhöht werden; es wäre schade, wenn sich Menschen mit knappem Budget verabschieden müssten.
Die Idee eines “Gönnerabos” aus Solidarität gefällt mir. Wer in der Lage ist, bezahlt etwas mehr; vielleicht gar zwei, drei, fünf oder zehn Jahresabos. Doch es müsste gewährleistet sein, dass die zusätzlichen Mittel dem “Bund” zugute kommen.
Ueli Fricker, Bern — 15.12.2008 11:25
Den “Bund” am Morgen - und zwar von Montag bis Samstag - zu lesen ist für mich ein Ritual! Ich gehe nie aus dem Haus, ohne den “Bund” gründlich gelesen zu haben. Hat ihn die Frühzustellung mal vergessen, gleicht dies einer Katastophe. Am Samstag können es gut und gerne eineinhalb Stunden Lesevergnügen werden.
Über die Gratisblätter ärgere ich mich wegen der Sauerei die deren leser in Zügen, Bussen, Perrons usw. hinterlassen und zudem über den Einheitsbrei, das Gängige und den unrecherchierten Nonsens. Ein Leben ohne “Bund”, auch wenn er seit einiger Zeit etwas an Qualität eingebüsst hat… wird schwierig!
Elisabeth Jacchini, 3414 Oberburg — 15.12.2008 11:41
“Der Bund” als unsere Hauszeitung hat mich schon im ersten Lesealter beleitet und geprägt. Diese Bindung ist trotz all der Veränderungen in den Medien geblieben.
Aus meiner Sicht müsste ein erneuerter “Bund” redaktionell wieder deutlich eigenständiger werden. Allzu oft wird man das Gefühl nicht los, es sei eigentlich egal, ob “Bund” oder BZ in den Briefkasten geworfen wird. Bezeichnend für die Situation: Als kürzlich einer meiner Söhne notabene über die “Bund”-Internetseite ein Gratis-Abo bestellte, hatte er für die nächsten vier Wochen die “BZ” im Briefkasten.
Daniel Pasche, Bern — 15.12.2008 12:32
“Der Bund” hat uns durch unser Leben begleitet und er gehört zu Bern wie das Bundeshaus, das Münster und der Zytgloggeturm. Wir hoffen, dass die Rettung gelingt!
Charlotte und Peter Häfeli, 3007 Bern — 15.12.2008 16:40
Erfrischend, wie initiative “Bund”-RedaktorInnen und dieses Komitee beherzt für Berns bestes Blatt kämpfen, Chapeau! Bleibt bloss zu wünschen, dass auch dessen Chefredaktor sich endlich kämpferisch vor seine Redaktion stellt und auch journalistisch Pflöcke einschlägt, auf die Bern stolz sein kann, anstatt vor allem als Pressereisen-Bonvivant aufzufallen - oder dann durch publizistisches Missmanagement wie das undurchdachte Totsparen der feuilletonistisch wertvollen “Bund”-Kolumne “Turbine”.
Rudolf Gafner, alt Redaktor “Bund” (1996-2007)
Rudolf Gafner, Bern — 15.12.2008 16:57
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
seit 1976, als das Kürzel “li” im “Bund” erstmals auftauchte, bin ich Journalist für diese Zeitung, und auch als Autor schreibe ich noch über 200 Artikel pro Jahr. Ich habe zwar schon Preise für meine Arbeit bekommen, aber so hat mich noch nichts gerührt wie diese Aktion in einem Moment, wo die Zeitung, mit deren Namen sich meine Lebensarbeit verbindet, bedroht ist.
Sie war also doch nicht vergebens, die Mühe, die man sich gab, das Beste aus der Arbeit zu machen. Die vielen Stunden an der Schreibmaschine, am Computer und vor einem geöffneten Buch, während draussen das Leben vorbei ging, waren nicht für die Katze! Was meine Kolleginnen und Kollegen, was ich selbst schrieb, ist angekommen und hat sich bei einer breiten Leserschaft als etwas Besonderers, durch nichts anderes Ersetzbares ins Gedächtnis gebrannt.
All die Frustrationen, als die Kärrnerarbeit, all die Sorgen und Nöte eines Journalistenlebens waren nicht vergeben, denn es gibt Leserinnen und Leser, die auf diese Zeitung nicht verzichten wollen.
Ich danke Ihnen allen, die Sie meinen Kollegen und mir diese Ermunterung, dieses Geschenk Ihrer Anerkennung und Sympathie geben!
Charles Linsmayer, Zürich — 15.12.2008 22:07
Ja, ich will den “Bund” auch weiterhin - wie seit bald 50 Jahren - erhalten. Auch beim vielen “Herumlesen” in anderen Zeitungen habe ich - ausser der WOZ - kaum eine lesenwerte Zeitung gefunden, die mich interessieren könnte, weil ja auch das Lokale seinen Platz haben muss.
Aberr: ich möchte den Zenger Max und Frau Brönnimann zurückhaben!
Ruth Frey, Niederscherli — 16.12.2008 07:57
Die Schweiz ohne “Der Bund” wäre wie la France ohne “Le Monde”. Trostlos!
Ruedi Baumann, F-32450 Traversères — 16.12.2008 08:05
Eine BZ würde ich nicht abonnieren. Weil ich die Vollwertkost des “Bund” mag, bin ich bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen. Wenn alle das so haben, dann könnte man die 15′000 notwendigen neuen Abonnenten so unter sich aufteilen!
Samuel Burger, Konolfingen — 16.12.2008 09:56
Noch weniger Raum für Buchrezensionen? Noch mehr Einheitsbrei? Mir graust vor der 20-Minutisierung dieser Welt.
Ricco Bilger, Zürich — 16.12.2008 10:04
Der Anfang vom Ende war das sogenannte “Berner Modell”: Ausdünnung, Budgetkürzungen, Sporteil-Übernahme von der BZ waren die nächsten Schritte auf dem Weg zum Friedhof. Mit dem Verkauf an Tamedia haben sich die Wohltäter Stäheli und von Graffenried dann noch elegant aus der Verantwortung gestohlen.
Jetzt haben wir, was schon damals Plan war: Eine rechtspopulistische, primitivradikale, neoignorante Mörgelipost namens BZ und einen “Bund”, der - bei allem Respekt vor den Leuten, die versucht haben, unter unmöglichen Bedingungen noch immer eine gute Zeitung zu machen - halt ehrlich gesagt auch keine echte Qualitätszeitung mehr ist bzw. sein kann. Darum: Verköppelt die BZ mit der “Weltwoche” und investiert den Erlös in in den “Bund”.
Johannes Weber, Detligen — 16.12.2008 11:16
Seit über 40 Jahren bin ich Abonnent des “Bund”. Ich schätze dessen kompetente Berichterstattung und Kommentare. Wichtig sind mir auch die Beiträge über die Kulturveranstaltungen und die Informationen aus der Region.
Nie würde ich eine BZ abonnieren. Meine Ansprüche sind schon um etliches höher. Hingegen wäre eine Kombination NZZ und “Bund”, die oben erwähnte Ansprüche erfüllen würden, denkbar.
Hans-Peter Balmer, 3076 Worb — 16.12.2008 12:18
Der “Bund” begleitet mich schon seit fast 50 Jahren und ich würde ihn gerne behalten bis an mein Lebensende. Ganz besonders schätze ich die einer Abstimmung oder Wahl vorausgehenden Stellungnahmen der Journalisten.
Toi toi toi!
Rosmarie Schenk, 3116 Kirchdorf — 16.12.2008 13:50
Seit vielen Jahren begleitet mich der “Bund” - so wie er bereits meine Grosseltern und Eltern begleitet hat. Einen solch treuen Gefährten möchte ich auch in Zukunft nicht missen. Ich schätze die differenzierte Art von Journalismus, welche sich so wohltuend von anderen Tageszeitungen abhebt. Danke dem kompetenten Redaktionsteam!
Ich hoffe, dass sich aus all den Rettungsfäden ein stabiles Netz zur Rettung des “Bund” weben lässt!
Franziska Stucki, Muri bei Bern — 16.12.2008 14:30
Wir sind gerne bereit, für den “Bund” im Abo mehr zu bezahlen, um zum Überleben beizutragen. Der “Bund” möge bloss nicht die Ehre verlieren und uns einen Zusammenschluss mit einem Boulevardblatt antun. Die Konzession mit dem Sportteil reicht füglich.
Barbara Frantzen & Sigi Roth — 16.12.2008 14:32
Seit meiner frühsten Kindheit, ist mir “Der Bund” ein Begriff. In unserer Familie, Vaters erste Geschäftslektüre nach dem Frühstück, Grossvaters Leibblatt-Lektüre nach dem Mittagessen. Am Abend gehörte “Der Bund” dem Rest der Familie.
Damals brachte der Pösteler den “Bund” noch zwei Mal pro Tag. Seit meinem ersten Lohn, das heisst, seit Jahrzehnten, bin ich selber Abonnentin. Ein Leben ohne “Bund” kann ich mir schlicht nicht vorstellen. “Der Bund” ist ein Teil von mir. Er ist ein Stück meiner Lebens- & Lesekultur.
Ich wünsche dem “Bund”-Redaktoren-Team Ausdauer, Durchhaltewillen bis zu einer zündenden Lösung, die zur Erhaltung des “Bund”, meines Leibblattes, führt.
Ilse Vögeli, Grosshöchstetten — 16.12.2008 14:51
Kann mir jemand erklären, weshalb gerade eine so qualitativ hervorragende Zeitung wie der “Bund” ins Schlingern kommt und andere Blätter, welche sprachlich und inhaltlich weit unter dem Wurstpreis liegen, erfolgreich sind (kopfschütteln)?
Martin Neuenschwander, Hünibach — 16.12.2008 15:07
Seit 1979 Abonnent und intensiver Leser des “Bund” (und notorisch Verärgerter über Gratiszeitungen), möchte ich diese aus dem profanen Pressemarkt herausragende Zeitung auch weiterhin in meinem Briefkasten vorfinden und hoffe auf ein Wunder!
Kurt Vogt, Bolligen — 16.12.2008 15:51
Über 30 Jahre sind wir “Bund”-Abonnenten und wir möchten auf die redaktionelle Qualität und die sachbezogenen Informationen des “Bund” nicht verzichten.
Wenn der “Bund” finanziell nicht mehr zu retten ist, erwarten wir eine Alternativzeitung mit “Bund”-Qualität und ähnlichen regionalen Informationen und Meldungen. Auch auf den sehr infomativen und breitgefächerten “Kleinen Bund” am Samstag möchten wir nicht verzichten, hingegen auf das NZZ-Folio schon.
Elisabeth und Max Mollet, 3044 Innerberg — 16.12.2008 16:08
Stadt und Kanton Bern brauchen nicht aus Nostalgie, sondern aus staatspolitischen Gründen zwei Tageszeitungen. Ohne den “Bund” wären wir dem Einheitsbrei der BZ und der Gratiszeitungen ausgeliefert. Eine lebendige freie Meinungsbildung wäre nicht mehr möglich.
Eine Qualitätszeitung als Kontrast zur übermächtigen, durchschnittlichen und beliebigen BZ braucht es dringend. Die Tamedia sollte sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nicht rein finanzielle Überlegungen spielen lassen.
Christoph Zürcher, 3005 Bern — 16.12.2008 17:49
Liebe Verantwortliche, lasst mir bitte meinen “Bund” leben und zwar als richtige Zeitung! Nicht als Teil des “Tagi” (zu schwer, zu viel Altpapier!) noch als Konglomerat “BZ” und “Bund”. Ich bin nur Taxifahrer und somit an der unteren sozialen Skala, aber ich brauche keine “SuperBZ” oder 1 kg “Tagi” mit einer Seite Bern.
Ich bin seit rund einer Generation Abonnent und es ist eine Schande, dass mein Leibblatt nach 16o Jahren sterben soll. Leider kann ich es finanziell nicht verkraften, dem Verlag 500 Franken für mein Abonnement zu zahlen - kein “Bund” zu einem vernünftigen Preis bedeutet für mich: Adieu Zeitung, die “BZ” gibt es in konzentrierter Form als “News” gratis.
Bern als “Züri West” gibt es musikalisch schon, ich bezweifle aber, dass ein Berner “Tagi” einem Berner die gleiche Herzwärme geben könnte. Zürich und Bern - eine alte Geschichte. Also lasst den “Bund” leben!
Meinen Dank und Anerkennung an die Redaktion für ihre tägliche Arbeit, die mir viele vergnügliche, interessante und ärgerliche Stunden bereitet haben, wie das Leben. Merci, bonne chance et quand même de bonnes fêtes.
René Hermann, Bern — 16.12.2008 18:58
Bei dem grassierenden “Quotenjournalismus” fällt es mir zunehmend schwer, mich umfassend zu informieren. Beim “Bund” meine ich noch relativ gut bedient zu sein. Die andere grosse Berner Zeitung überzeugt mich viel weniger. Sollte es zu einer Fusion kommen, werde ich das Abonnement kündigen. Für gute Qualität bin ich auch bereit mehr zu bezahlen. Viel Erfolg im weiteren Kampf für den “Bund”
M.Bitterli, 3011 Bern — 17.12.2008 11:46
Super, der breite Widerstand! Jetzt gilt es “nur” noch, eine tragfähige Lösung für das Überleben oder den Neustart des “Bund” zu finden.
An der letzten Stadtratssitzung des Jahres und der Legislatur habe ich einen Vorstoss zum Thema eingereicht. Er wurde für dringlich erklärt und kommt so voraussichtlich gegen Ende Januar 2009 vor den Rat.
Dringliche Interpellation: “Was unternimmt der Gemeinderat zur Erhaltung der Medienvielfalt in Bern?”
In diesen Tagen wurde bekannt, dass die Zeitung ‚Bund‘ in der heutigen Form spätestens ab Mitte 2009 nicht mehr existieren wird. Geprüft wird vom Verlagshaus ‚Tamedia‘ eine Zusammenlegung mit dem ‚Tages-Anzeiger‘ oder eine Verschmelzung von ‚Bund‘ und ‚Berner Zeitung‘.
Zu Recht kommentierte Roger Blum, Professor für Medienwissenschaften an der Universität Bern, dass es für die Bundesstadt eine „Katastrophe“ wäre, „wenn es nicht mehr zwei Zeitungen gäbe, die publizistisch im Wettbewerb stehen“ .
Im vollen Bewusstsein der beschränkten Handlungsmöglichkeiten der Stadtregierung wird der Gemeinderat angefragt:
- Was hat der Gemeinderat bis jetzt zur Erhaltung der Medienvielfalt in der Stadt Bern unternommen?
- Die ‚Mittelland-Zeitung‘ etwa ist mit der ‚Berner Rundschau und dem ‚Langenthaler Tagblatt bereits im Kanton Bern vertreten. Ist der Gemeinderat bereit, neben seinen Kontakten mit der ‚Tamedia‘ als Eigentümerin der beiden in der Stadt Bern erscheinenden Zeitungen auch mit anderen Verlagshäusern der deutschsprachigen Schweiz Kontakte aufzunehmen?
Begründung der Dringlichkeit: Bis Mitte 2009 spätestens sollen die Entscheide fallen.
4. Dezember 2008
Luzius Theiler, Stadtrat GPB-DA + 21 MitunterzeichnerInnen
Luzius Theiler, 3006 Bern — 17.12.2008 13:01
Natürlich braucht Bern zwei Tageszeitungen. Aber der “Bund” in seiner heutigen Form ist leider nicht sehr überzeugend, nicht mehr überzeugend. Er verschläft zu viele Themen, es fehlt an Sprutz und Phantasie, er ist immer mehr von der offenen Zeitung zu einem sehr konservativen und etwas langweiligen Blatt geworden.
Mir fehlt die kritische Analyse des Zeitgeschehens, auch zum Beispiel der SVP. “CVP verhilft Blocher zur Wahl” stand vor einem Jahr gross auf der Titelseite, genau an dem Tag, als die CVP Blocher zur Abwahl verhalf. Und am nächsten Tag stand dann betreten: “Blocher abgewählt, was nützts?” (sinngemäss). Es braucht den “Bund”, aber es braucht einen anderen “Bund” und dazu braucht es einen Neuanfang mit einem neuen Chefredaktor, einem mit Format.
Peter Krebs, Bern — 18.12.2008 10:01
Durch meine Eltern habe ich den “Bund” kennen und schätzen gelernt, und hier in der “Fremde” bedeutet er für mich zumindest ein täglich Stück Heimat; auf ihn verzichten zu müssen ist für mich unvorstellbar!
Wie die Qualität allerdings durch die Zusammenarbeit mit der “BZ” jetzt schon leidet, ist im Sportteil immer wieder sichtbar (inhaltlich, sprachlich, grammatikalisch); und auch die Alternative “angepasster Tages-Anzeiger” ist für mich keine Lösung. Etwas mehr fürs Abonnement zu bezahlen oder Aktien zu kaufen, könnte ich mir jedoch schon vorstellen!
In diesem Sinne - “Bund”-Leser und -Abonnentinnen engagiert Euch!
Corinne Friedli Werder, Veltheim AG — 18.12.2008 11:15
Viel Schreiben bringt den “Bund” auch nicht in die schwarzen Zahlen!
Es braucht deutlich mehr Abonentinnen und Abonnenten! Daher mein Aufruf an diejenigen, die den “Bund” retten wollen und noch nicht zu den Abonennten gehören: kauft endlich ein Abo! Ansonsten ist nichts mit dem “Bund” retten.
Manchmal kann man nichts ändern durch eine Unterschrift, sondern nur durch Zahlen.
Anina Röthlisberger, Bremgarten — 18.12.2008 11:58
Die Bundeshauptstadt soll ihre niveauvollste Tageszeitung verlieren? Das wäre schlimm.
“Qualitätsvolle Information des Publikums” - dem fühlen wir uns am Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern verpflichtet; und ich selber möchte auch weiterhin als Leser des “Bund” qualitätsvoll informiert werden!
Mehr Abonnements und erhöhte Abo-Gebühren wären sicher ein erster Schritt.
Christian Kropf, Bern — 18.12.2008 16:39
Ein Leben ohne den “Bund” kann ich mir nur schwer vorstellen - ich möchte es aber vor allem gar nicht! Diese tolle Zeitung begleitet mich schon lange durch mein Leben. Sie bildet mich und hält mich auf dem Laufenden.
Ich möchte auch weiterhin so gute Qualität täglich in meinem Briefkast vorfinden! Gerne wäre ich auch bereit, eine höhere Abonnementsgebühr zu zahlen - Hauptsache, ich kriege keine mittelmässige Zeitung!
Kämpfen wir für den “Bund” - es lohnt sich.
Andrea Eyer, Bern — 19.12.2008 11:39
Der “Bund” hat sich leider von einer liberalen Zeitung zu einem linkslastigen “Chäsblatt” entwickelt. Deshalb weine ich diesem Blatt (wie im übrigen auch der “Berner Zeitung” - falls diese untergehen würde) keine Träne nach.
Qualität ist nicht mehr die Stärke dieser Zeitung (orthographische Fehler, zum Teil unprä-zise Informationen, einseitige Berichterstattungen, Sensationsjournalismus (vergl. Bericht von gestern im Internet, dessen Sensations-Schlagzeile während der Tages (jedoch viel zu spät) korrigiert werden musste usw.).
Fritz Meier, Bern — 19.12.2008 13:46
Zuerst mal ein grosses Dankeschön an die “Bund”-Redaktion für ihre Leistung und ihren jahrelangen Einsatz unter schwierigen Bedingungen!
Ich musste mich selber an der Nase nehmen und habe nun endlich ein “Bund”-Abo gelöst. Nachdem ich seit Jahren den Bund sehr gerne und oft gelesen habe. Vielleicht kann ich hier Andere dazu anstiften, es mir gleich zu tun?
“Der Bund” ist nicht nur auf mehr Abonnenten angewiesen. Denn wirtschaftlich gesehen wird die Zeitung kaum einer rosigen Zukunft entgegen sehen. “Der Bund” braucht unbedingt eine starkte Lobby in der Politik und der Wirtschaft. Und eine neue Trägerschaft, die sich finanziell und ideell für den Fortbestand des “Bund” einsetzt.
Es geht hier nämlich um mehr: um die Frage, ob die Schweiz es sich leisten kann, künftig in der Hauptstadt ein Zeitungsmonopol zuzulassen. Monopole sind der Qualität aber abträglich.
Renata Gabi, Bern — 19.12.2008 15:10
Neben der Studierendenpublikation “Unikum” ist “Der Bund” die Zeitung welche sich immer wieder kompetent, konstruktiv, kritisch und ausführlich mit der Universität Bern beschäftigt.
Für alle, die sich in Bern im Umfeld der Bildungspolitik bewegen, die beruflich oder interessehalber mit der Uni zu tun haben ist der “Bund” Pflichtlektüre. Ob Studierendenaktion oder Lehrstuhlbesetzung, ob Themenanlass oder Richtungsdebatte, der “Bund” war und ist immer ein konstruktiver medialer Begleiter, der alle Beteiligten miteinbezog, auch und gerade die Studierendenvertreter
Der Verlust dieser Stimme und der kritischen Berichterstattung wäre ein schwerer Schlag für den Berner Hochschulstandort.
Franz-Dominik Imhof
Präsident des StudentInnenrates (SR)
der StudentInnenschaft der Uni Bern (SUB)
Franz-Dominik Imhof, Bern — 20.12.2008 14:23
Mal konkret: Damit der “Bund” heute mit den aktuellen Abo-Zahlen überleben kann: Wie teuer käme da ein Jahresabonnement zu stehen (x)?
Oder anders gefragt: Wie viele Abos mehr zum aktuellen Preis bräuchte es, um den “Bund” weiterzuführen?(y)
Würden die heutigen Abonnenten den Preis x bezahlen? Oder finden wir y Enthusiasten, die ein zweites Abo bestellen, z.B. zum Verschenken? Mit dem Wunsch, der Beschenkte führt dann das Abo weiter?
Ich selber würde gerne bei der Variante 2 mitmachen.
Robert Hofer, Langnau — 20.12.2008 15:11
Liebe Verleger, macht doch einmal das, was die Leser wollen:
Aus der BZ eine Boulevard-Zeitung und aus dem “Bund” die NBZ, die Neue Berner Zeitung. Verändert nicht den “Bund”, sondern die BZ.
Hans Weiss, Biberist — 20.12.2008 19:23
Auch wenn ich mir noch nicht vorstellen kann, wie “Der Bund” gerettet werden könnte, bin ich froh, durch die Petition eine Stimme erhalten zu haben.
Ich bin seit Jahren Abonnentin und “Bund”-Leserin und werde es bleiben, solange es mich und diese tolle Zeitung in der bisherigen Qualität gibt. Eine BZ, wie sie heute erscheint, wird nie “meine” Zeitung werden.
Rosa Schenk, 3072 Ostermundigen — 21.12.2008 21:20
Liebes “Bund”-Team, bitte verlasst trotz hohem Wellengang das einzigartige Schiff auf keinen Fall, auch wenn Angebote im jetzigen Zeitpunkt sehr verlockend sein mögen.
liebe Leserinnen und Leser, bleibt unserem Juwel auch im 2009 bis auf weiteres treu, auch wenn dieses den einen zu links, andern zu rechts, zu frech, zu brav oder gar zu genial erscheinen mag.
Unbürokratische Taten sind gefragt; so wie gar der Bundesrat aus besonderem Anlass 6000 Millionen Franken am Parlament vorbei zur Rettung der UBS gesprochen hat, so sollte zum Jahresende 2008 im Sinne eines Dankeschöns für den Durchhaltewillen in schwierigen Zeiten allen “Bund”-Mitarbeitenden nicht ein “satter Bonus” in Espace-Media-Manier, sondern zum Beispiel eine Treueprämie von je 6000 Franken überwiesen werden.
Wenn viele Leserinnen und Leser in VerBUNDenheit mit ihrem Leibblatt einen Betrag zwischen 10 und 100 Franken aufs Konto des Komitees einbezahlen, ist die Aktion bereits finanziert. Und wenn dazu noch einige Beträge im vier-, fünf- oder sechsstelligen Bereich eintreffen, können bereits Reserven für die nächste nachhaltige Aktion gebildet werden.
Ein Ausschuss des Co-Präsidiums (z.B. mit Ständerätin Simonetta Sommaruga, Bankier Roland von Büren und Initiant Mark Balsiger) böten Gewähr zur vertrauensvollen und effizienten Umsetzung der Aktion.
Ueli Fricker, Bern — 22.12.2008 08:07
“Drrr Bund” soll also aus der Stadt Bern verschwinden. Schampar unschön ist das. So denken viele Menschen. Deshalb auch die beeindruckende Solidarität.
Aber diese rein-binäre Solidarität ist nicht nachhaltig. Auch Abopreiserhöhungen dünken mich nicht sinnvoll, verhindern sie doch den Zugang für potentielle neue Leserinnen und Leser. Vorgeschlagen wurde auch der Reverse-Merger mit der BZ. Auch eher unwahrscheinlich, ist die BZ doch einigermassen erfolgreich, und ein solcher Schritt würde rein ökonomisch keinen Sinn machen.
Zusammenarbeit mit NZZ oder Tagi: Könnte schlimmer sein. Aber halt auch ein Seich, denn abgesehen von internationaler Politik sind halt fast alle Inhalte (Kultur, Sport, Wirtschaft, Gesellschaft) regional geprägt. Und wer in Bern will schon wissen, was in Oerlikon geschieht? Sackgassen allenthalben.
Nun habe ich auch keine Lösung, bloss eine Idee: Angenommen “Drrr Bund” entwickelt sich in den nächsten Monaten weiter und steigert das hohe Niveau auf nationale Spitze. Intelligente Artikel, aufsehenerregende journalistische Leistungen und spektakuläre Aktionen (beispielsweise “Bund”-Verkäufer und Verkäuferinnen am Bahnhof, welche wie früher “Drrr Bund” schreien)
Das Komitee sowie die interessierten “Bund”-Lesende sorgen dafür, dass diese Leistungen breit kommuniziert werden. Zudem steigern wir gemeinsam die Anzahl Abos durch Geschenke und Mund-zu-Mund-Werbung.
In sechs Monaten wird Tamedia erkennen, dass der “Bund” doch noch atmet, und wie. Der Patient hat plötzlich einen Wert, und Wert ist die Sprache der Manager. Aber da die Beziehung zwischen Tamedia und “Bund” deutlich abgekühlt wird, entscheidet sich der Verwaltungsrat für einen Verkauf an eine andere Gruppe. Unter dem Mantel dieses neuen Konzerns könnte der “Bund” einen Neustart machen. Nur eine Idee. Vielleicht.
Christian Bandy, 3014 Bern — 22.12.2008 11:04
Zwei Ideen von meiner Seite:
1) Der “Bund” als Gratiszeitung: Diese Idee ist gleich wieder zu begraben, angesichts der zu erwartenden Inseratemisere, die auf uns zukommt.
2) Der “Bund” als Online-Auftritt plus “SonntagsZeitung”
Der “Bund” zählt auf eine engagierte Leserschaft. Dies könnte genutzt werden, um einen Schritt in die Web 2.0 Zukunft zu tun. Plus den “Bund” einmal die Woche auf Papier.
Christoph G Schmutz, Genf — 23.12.2008 10:29
Liebe Leserinnen und Leser dieses Forums,
unter den vielen zustimmenden Stimmen, die den „Bund“ so erhalten wollen, wie er ist, gibt es auch solche, die nicht unwidersprochen bleiben können. So schreibt Peter Krebs, der „Bund“ sei „immer mehr von der offenen Zeitung zu einem sehr konservativen und etwas langweiligen Blatt geworden”, während Fritz Meier im Gegenteil festhält: „Der “Bund” hat sich leider von einer liberalen Zeitung zu einem linkslastigen “Chäsblatt” entwickelt.“
Dass beide Urteile möglich sind, wäre ein schlagendes Argument für die Meinungsvielfalt, die der „Bund“ spiegeln will. Aber wer ehrlich ist, wird sicher auch zugeben müssen, dass sich der „Bund“ in den letzten zehn Jahren gewandelt hat. Als ich für den „Bund“ von Zürich aus zu schreiben begann – als Bücherrezensent unter dem Zeichen li –, war die Zeitung wirklich sehr konservativ und hatte auch im Kulturteil nicht diese Offenheit, die man heute so begrüsst.
Der „Bund“ hatte eine grosse Zeit in den Jahren 1890 bis 1911, als Josef Viktor Widmann Kulturredaktor war, und er war wieder in den Jahren zwischen 1925 und 1941, als Ernst Schürch Chefredaktor war und Hugo Marti als Kulturredaktor amtete (er starb 1937) eine weit über Bern hinaus vielbeachtete und vielgelesene Zeitung für die ganze Schweiz. In den fünfziger und sechziger Jahren nahm das Konservative überhand und war der „Bund“ z.B. ein ausgesprochener Gegner neuer literarischer Entwicklungen wie das Theater Friedrich Dürrenmatts oder die Lyrik der neuen Generation um Kurt Marti.
Erst als Dr. Charles Cornu vom Lokalteil in die Kultur hinüberwechselte, kam wieder etwas vom offenen Geist Hugo Martis ins Feuilleton, und die Öffnung zur Forumszeitung mit gehobenem kulturellem Anspruch war eigentlich die Leistung von Peter Ziegler, der die Zeitung in die neuziger Jahre führte. Er machte die Leitartikel zu einem meinungsbildenden Faktor und gab dem Kulturteil, der noch bis 1992 täglich eine bis maximal anderthalb Seiten zur Verfügung hatte, auf denen auch noch der Fortsetzungsroman Platz finden musste, den Umfang von zwei bis zweieinhalb Seiten.
Ein wichtiger Entscheid für die Erhöhung der Bedeutung war auch der Ausbau des erstens Bunds der Samstagsausgabe zu einem wichtigen aktuellen Forum und die Übernahme des Samstagsinterviews, das ich seinerzeit im Feuilleton-Teil gegründet hatte, auf die Seiten zwei und drei.
Der dreimalige Besitzerwechsel, zunächst zu Ringier und dann zur NZZ und zuletzt zu Espace Media, ist aber zusammen mit den jeweils anberaumten massiven Sparübungen und der Verunsicherung der Redaktion und der Leserschaft nicht spurlos an der Zeitung vorbeigegangen. So ergriffen vielfach erfahrene Leute die erstbeste Gelegenheit, um sich bei einer verlässlicheren Position bei der Bundesverwaltung oder bei einer anderen Redaktion in Sicherheit zu bringen, und in den letzten Jahren ist es bei einer Zeitung, bei der die Redaktoren früher eine Lebensstelle innehatten, zu sehr vielen und raschen Wechseln gekommen, wie sie für die Kontinuität eines Mediums nicht immer vorteilhaft sind.
Weil man in einer dramatischen Sparrunde, die kurz vorher ins Leben gerufene Wissenschaftsredaktion nicht schon wieder entlassen wollte, machte man 2001 aus dem „Kleinen Bund“, der bis dahin seit seiner Gründung durch Hugo Marti im Jahre 1921 eine zunächst literarische, später allgemein kulturelle Wochenbeilage gewesen war, in der auf bis zu sechs Seiten die aktuellen literarischen Neuerscheinungen besprochen wurden, wo die bernische Kunst und Musik ihr Forum hatte und auch die bernische Geschichte und Sprachtradition gepflegt wurden, eine Beilage, die sich jede Woche auf spannende Weise neu erfindet und damit in Konkurrenz trat zu Publikationen wie dem «Tages-Anzeiger-Magazin».
Schwer zu sagen, ob es dank der Mitarbeit von jungen Berner Autoren gelungen ist, die Beilage bei einer jugendlichen Leserschaft wirklich zu verwurzeln und ob damit jene Frustration wettgemacht werden kann, die viele Leserinnen und Leser beim Untergang des alten „Kleinen Bunds“ empfanden.
Vergleicht man die Situation mit anderen Zeitungen dieser Grössenordung, so muss man aber unbedingt festhalten, dass es auch unter den veränderten Bedingungen gelungen ist, an der kulturellen Tradition des „Bund“ festzuhalten. Obwohl für viele ältere Leserinnen und Leser zuviel über Rockmusik und Film geschrieben wird, bespricht der „Bund“ dank dem umsichtigen Fleiss von Sandra Leis nach wie vor die wichtigsten Neuerscheinungen auf literarischem Gebiet und führt in bescheidenerem Mass auch weiter, was im „Kleinen Bund“ nicht mehr möglich ist: Besprechungen von Lyrik und Kinderbüchern sowie Berichte zu Aussstellungen in Berner Museen und Galerien. Wozu die Theaterbespechungen über das Bühnengeschehen weit über Bern hinaus und die Berichte zu klassischen Konzerten kommen, ganz abgesehen von Kolumnen wie dem literaturhistorischen Memento und dem wöchentlichen Taschenbuchtipp.
Der wesentliche Unterschied zu anderen Zeitungen ist, dass die Artikel im „Bund“ viel stärker von der Persönlichkeit ihrer Verfasserinnen und Verfasser geprägt sind, dass es eine ausgesprochen meinungsbildende Zeitung ist, deren Stimmen auch dann noch gehört werden, wenn ein junger Redaktor vielleicht auch einmal etwas über das Ziel hinausschiesst. Und nichts belegt das einleuchtender als die Tatsache, dass die gleiche Zeitung von den einen als „konservativ und langweilig“ und von den andern als „linkslastiges Chäsblatt“ definiert werden kann.
Charles Linsmayer, Autor bei der Kulturredaktion des „Bund“
Charles Linsmayer, Zürich — 23.12.2008 17:18
Ich bin “Bund”-Abonnent seit ca. 40 jahren. Mit einem kurzen Unterbruch, bei dem ich versuchsweise zur BZ wechselte. Ich würde, falls der “Bund” verschwindet, keine andere Zeitung abonnieren.
Werner Gygax, 3216 agriswil — 24.12.2008 11:27
Viele und immer mehr Unterschriften, ein Brief des Berner Regierungsrats an Tamedia, Leserbriefe, Foren auf Facebook - alles zur Rettung des “Bund”. Das ist schön und gut - und auch wichtig. Doch so wurde noch keine Zeitung gerettet!
Konkrete Aktionen sind gefragt.
Dass der “Bund” künftig mehr Abonnentinnen und Abonnenten braucht, ist unbestritten. Und es wäre auch schlecht, wenn die Abonnentenzahlen jetzt zurück gingen. Trotzdem erstaunt mich der Aufruf der Komittee-Arbeitsgruppe, beim aktuellen Stand der Dinge die ablaufenden Jahresabos kommentarlos zu erneuern, d.h. das Geld letztlich auf das Tamedia-Konto zu überweisen.
Wäre es nicht möglich, für die anstehenden Abo-Zahlungen (und Spenden) ein Sperrkonto einzurichten - um sicher zu stellen, dass das “Bund”-Geld nicht in die Entwicklung eines Produkts gesteckt wird, das in erster Linie der Gewinnmaximierung eines Medienkonzerns dient? Ich bin nicht bereit, mit meinem “Bund”-Abo die beiden Arbeitsgruppen “Tagesanzeiger-Mantel” und BZ-Intergration zu unterstützen!
Mit einer Sperrkonto-Aktion würde ein Zeichen gesetzt, das alle verstehen - und das handfeste Auswirkungen haben könnte. Vorausgesetzt natürlich, es beteiligen sich genügend Leserinnen und Leser an einer solchen Aktion.
Gabriela Neuhaus, Zürich — 27.12.2008 18:02
Nach einigen Jahren der Pause habe ich heute ein neues “Bund”-Abo gelöst und hoffe, viele ehemaligen Abonnenten und andere tun es mir gleich!
Wie auch schon vorgeschlagen, könnte ich mir als Alternative die Reduktion auf den Samstags-”Bund” vorstellen. Eine Zeitung zum Wochenende, etwas umfangreicher als die Tagesausgaben und mit vielen tollen Artikeln.
BZ oder Tagi werde ich nicht abonnieren.
Bastian Stalder, Bern — 28.12.2008 11:22
Es wäre schön, wenn der “Bund” gerettet werden könnte, und eine Petition ist besser als gar kein Rettungsversuch.
Leider ist aber der für mich bisher liebste Teil bereits seit längerer Zeit gestorben: Der Sportteil wird von der BZ gestellt. Ein schaler Vorgeschmack auf das, was jetzt für alle übrigen Teile droht. Ich finde es schade, setzt sich die Petition nicht auch für ein Wiederaufleben des Sportteils ein.
Die neue Berichterstattung im Sportteil war für mich ein Abo-Kündigungsgrund. Die jetzt mit der Petition erwünschte Rettung wäre deshalb eine unvollendete.
Philipp Berger, Bern — 28.12.2008 18:35
Bei DRS2 reinhören: Felix Schneiders Kommentar zu den Plänen der Tamedia! Schneider fordert das Weiterleben des “Bund” als wichtige Schweizer Stimme.
http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/drs2aktuell/2643.bt10064944.html
Charles Linsmayer — 31.12.2008 13:01
Allseits die besten Wünsche zum neuen Jahr - dem Jahr, in dem wir alle weit über 300 “Bund”-Ausgaben verschlingen werden.
Hier der Hintergrundbericht zum “Bund” vom Freitag, 2. Januar im Schweizer Fernsehen in der Sendung “Schweiz aktuell”:
http://www.sf.tv/videoplayer/embed/58fd89d8-cdba-4c3f-87c1-a0a19ee4f068
Juhui, morgen kommt die erste Ausgabe im Neuen Jahr!
Machets guet!
Mirko, Bern — 2.01.2009 23:18
Auch nach Weihnachten kann man ein “Bund”-Abo verschenken.
Anne-Marie Rey, Zollikofen — 3.01.2009 16:57
Beim stets wiederholten Hinweis auf den gewaltigen finanziellen Verlust bei “Bund” müsste doch klar aufgezeigt werden, wie die Aufteilung des gemeinsam erwirtschafteten Inserateertrages auf BZ und “Bund” vorgenommen wird. Hier herrscht meines Wissens bis heute keine Transparenz.
Unrichtig schiene mir eine Aufteilung bloss nach Auflagezahl der beiden Zeitungen. Viele Inserate erscheinen mit Sicherheit nur, weil man auf die Leserschaft des “Bund” abzielt. Es wäre interessant zu wissen, wie die Ertragslage des “Bund” z.B. dann aussähe, wenn die Inserateerträge je zur Hälfte den beiden Zeitungen zugerechnet würden.
Noch eine Anmerkung: Es wäre schlimm, wenn wir anstelle des “Bund” mit seiner klaren Gliederung in einer künftigen Einheitszeitung das heutige Sammelsurium im ersten Bund der BZ vorgesetzt erhielten, in dem die Berichterstattung über Ausland, Wirtschaft (aber ohne Börse) und Kultur in wildem Durcheinander unter dem äusserst instruktiven Titel “Heute” zusammengefasst wird.
Schneider Rolf, Hinterkappelen — 5.01.2009 21:23
Eine Zukunft ohne “Bund”? Seit ich lesen kann, gibt es bei uns den “Bund” täglich, auch wenn wir schon seit 25 Jahren nicht mehr in Bern wohnen. Ein Stück Heimat kommt jeden Tag in unseren Briefkasten und dann auf den Küchentisch. Das soll nun zu Ende sein? Undenkbar.
Bei einer Kombination bzw. Fusion mit BZ oder TA würde ich das Abo sofort kündigen. Eine mögliche, wenn auch schlechte Alternative ist eine eigenständige “Bund”-Wochenausgabe oder eine Wochenendausgabe mit guten Artikeln, v.a. im kulturellen und lokalen Bereich.
von Mandach Ursula, 5225 Oberbözberg — 9.01.2009 14:18
Ich schätze eine gepflegte Sprache, gut recherchierte Berichte und Kommentare mit Hintergrund. Ich brauche neben der BZ auch noch eine Zeitung. Darum: Rettet den Bund!
Heiner Frank, 3076 Worb — 9.01.2009 21:27
Gerne hätte ich zur Unterstützung ein “Bund”-Abo verschenkt. Doch leider funktioniert die Bestellmöglichkeit via Internet seit Wochen nicht mehr. Absicht?
Wie auch immer. Die BZ als alleinige Zeitung für die Stadt und Agglomeration Bern reicht bei weitem nicht. Es braucht den “Bund”, auch wenn er schon besser und ausführlicher war.
Rettet den Bund!
L. Müller, Zollikofen — 10.01.2009 09:48
Rettet den “Bund” - zum Stand der Dinge
Zunächst freut es mich, mich korrigieren zu dürfen, was meine ehedem im “Rettet-den-Bund”-Forum vorgebrachte Kritik an Chefredaktor Artur K. Vogel betrifft, dem ich vorhielt, politisch-publizistisch zu wenig präsent zu sein, was just jetzt, da der “Bund” um die Existenz kämpft, keine gute Falle mache. Erfrischend häufig ist Vogel letzthin nun aber dort anzutreffen, wo ein Chefredaktor gerade in der Krise seines Blattes erst recht hingehört: nämlich auf der Brücke als Kapitän, der im Tagesgeschäft politisch Flagge zeigt, so wie Vogel mit Frontseite-Kommentaren. Wer, wenn nicht er? Wann, wenn nicht jetzt?
Sodann freut es mich, wie beherzt, engagiert, ja selbstausbeuterisch Vogels gesamte Redaktion für ihr Blatt kämpft: Statt in Resignation zu verfallen, liefern der “Bund” und der “Kleine Bund” unverdrossen intelligenten, kultivierten Journalismus mit Willen zur Relevanz. Lob verdienen hier nota bene nicht nur die immer gleichen, von “Bund”-Fans gerne zitierten Stars der Redaktion, sondern auch, ja gerade auch die vielen kleineren Lichter und stilleren Schaffer, die sich erst recht selbstlos für das “Bund”-Überleben aufopfern - wissen sie doch genau, als erste geopfert zu werden, wenn es nicht klappt und hart kommt.
Schliesslich freut es mich, wie effektiv das Komitee “Rettet den Bund” den Kampf in die Öffentlichkeit trägt: Der Einsatz für die bald 160jährige Bundesstadtzeitung ist so massiv (bereits 8000 Petitionäre), politisch derart breit und prominent abgestützt (bis hin zur Kantonsregierung in corpore) und auch in Kultur und Wirtschaft so gut verankert, dass eine Dynamik entstanden ist, die auf die Bosse in Zürich eigentlich ihre Wirkung nicht verfehlen dürfte. Müsste man meinen.
Jedoch: In Zürich wird natürlich, zunächst und zuletzt, vor allem kühl gerechnet. Deshalb sollten wir in Bern, bei aller romantischen Emphase über den aktuell vielversprechend scheinenden Stand der Dinge im Kampf um den “Bund”, die Realität nicht aus den Augen verlieren. Welche Zukunft auch immer Mitte 2009 für den “Bund” verkündet wird, eine Fortsetzung des status quo ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Option. Der Presseplatz Bern wird sich so oder anders erheblich verändern - und dem “Bund” und seinem Personal stehen so oder so schmerzhafte Zeiten (des Abschieds) ins Haus.
Von da her sollte der “Rettet-den-Bund”-Kampf um eine Dimension “Plan B” erweitert werden. Es gilt, sich für den Fall zu rüsten, dass der “Bund” nicht gerettet werden kann, und in diesem Falle sollten die Redaktion und das Rettungskomitee, aber auch gezielt aufgebaute Lobbyisten in Politik und Wirtschaft, sofort in der Lage sein, nicht einfach nur zu bedauern, sondern in der neuen Lage für Bern und “Bund” herauszuhauen, was noch möglich ist. Die Debatte darüber muss jetzt anlaufen, nicht erst im Herbst. Zum Beispiel an einem vorgezogenen, ausserordentlichen “Berner Medientag” spätestens im Frühling.
Rudolf Gafner, alt Redaktor "Der Bund" (1996-2007), 3014 Bern — 11.01.2009 14:58
Die Stärke und internationale Ausstrahlung des “Kleinen Bund” verdankt sich nicht dem Dennoch, dass Sandra Leist sich mit umsichtigem Fleiss um die literarischen Neuerscheinungen kümmert, wie Charles Linsmayer schreibt, sondern dass sich der “Kleine Bund” und auch der Kultur-Teil von einem literarisch fixiertem Kulturbegriff befreit und einem erweitertem Kulturbegriff geöffnet haben.
Anders als etwa das “Magazin” des “Tages-Anzeiger”, dass sich zwischen blödsinniger Eventkultur und intellektuellen Beiträgen nicht entscheiden möchte, hat der “Kleine Bund” mit Andreas Sury und Daniel Di Falco konsequent an einem journalistischen Credo festgehalten, dass Kultur als einem “Netz von Bedeutungen” (Clifford Geertz) auch in den Figurationen abseits (aber nicht jenseits!) der literarisch-musikalischen klassischen Kultur gesellschaftlich wirkmächtig und journalistisch wahrzunehmen ist. Das macht den Kleinen Bund so wertvoll.
Nicht mit dem Magazin des “Tages-Anzeiger” aus Zürich muss sich daher der “Kleine Bund” messen (und loben) lassen, sondern mit dem Magazin der “Zeit” aus Hamburg und der “Süddeutschen Zeitung” aus München. Das ist die Liga, in der der “Kleine Bund” spielt.
Aber genau das ist es auch, was zu verlieren droht. Und dabei verliert nicht nur Bern. Nein, auch die Schweiz. So klein und provinziell Bern auch sein mag. Der “Bund” der letzten Jahre ist journalistisch eine Erfolgsgeschichte. Leider nicht wirtschaftlich. Aber das lag mitnichten an den Journalisten.
Der “Bund” ist - anders als die BZ - eben nicht nur eine Berner Zeitung. Sondern eine Schweizer Zeitung aus Bern. Darum geht es. Nichts weniger als um den publizistischen Standort Schweiz. Das sollte doch auch in Zürich verstanden werden. Und erst recht in Bern.
Gunnar Mikosch, Bern — 12.01.2009 00:52
Dem “Bund” fehlen 10′000 Abonnemente.
Wenn jeder der Unterschreibenden ein zusätzliches Abonnement abschliesst - er kann es jemandem schenken - dann ist der “Bund” immerhin wieder für ein Jahr gerettet. Nur fordern, ohne konkret etwas beizutragen, ist ‘lausig’!
Josée Schild, Bern — 12.01.2009 08:54
So einfach ist es nicht, wie eben kommentiert wurde.
Die Empfehlung des Komitees: Warten Sie ab mit “Bund”-Abos als Geschenk. Gesichert ist im Moment einzig, dass der “Bund” bis am 30. Juni 2009 erscheinen wird. Alles andere ist Spekulation. Vor diesem Hintergrund macht es keinen Sinn, jetzt Jahres-Abonnements zu verschenken. Ein Sperrkonto macht nur Sinn, wenn Tausende von Abonnenten ihren Jahresbeitrag auf ein solches überweisen würden.
Ein Ausschuss des Komitees erarbeitet einen anderen Lösungsansatz, der vermutlich wirkungsvoller wird. Das Resultat sollte Ende Januar vorliegen.
Mark Balsiger — 12.01.2009 19:22
Eigenartig. Am letzten Freitag ging in der Berner Dampfzentrale die Preisverleihung des 3. Bund-Essay-Wettbewerbs über die Bühne. Heute berichtet der “Bund” auf der lokalen Aufschlagseite, natürlich mit grossem Bild und in einem längeren Artikel über das Ereignis.
Nur: offenbar gab es an dieser Veranstaltung eine kleine, feine Aktion. Sogar fotogen - und, wie auf dieser Website unter “News aus der Komitee-Zentrale” zu sehen ist - vom “Bund”-Fotografen Adrian Moser sogar mehrfach mit der Kamera eingefangen.
Allerdings schaffte es kein solches Bild in die Zeitung, auch kein Hinweis - nicht einmal mit einem klitzekleinen Nebensatz wird die Protest-Aktion, gegen die geplante Einstellung des “Bund”, von der ich auf dieser Website erfahren habe, erwähnt. Und ich gehe davon aus, dass es sich hier nicht um eine Fotomontage mit erfundener Geschichte handelt.
Was für Beweggründe haben zu dieser journalistischen Unterlassungssünde geführt? Muss man davon ausgehen, dass “Bund”-Journalisten nun aus Angst vor der Zukunft mit der Schere im Kopf arbeiten? Oder gibt es gar direkten Druck - vom Chefredaktor, aus Zürich - müsste man in einem solchen Fall von Zensur sprechen?
Gabriela Neuhaus — 12.01.2009 22:11
@ Gabriela Neuhaus
Ihre Vermutung, der BUND-Chefredaktor (also ich) oder gar “Zürich” hätten Zensur ausgeübt, ist ziemlich daneben. Der Verfasser des Artikels, Bernhard Ott, Chef unseres Lokalressorts, würde sich bestimmt nicht dreinreden lassen und hat genau den Artikel geschrieben, den er schreiben wollte.
@ Mark Balsiger
Wenn Sie die Leute auffordern, den BUND nicht zu abonnieren, dann versetzen Sie uns den definitiven Todesstoss, denn unsere Probleme sind ausschliesslich wirtschaftlich. Wer den BUND wirklich retten will, bestellt so viele Abos wie möglich. Das geld ist auf jeden Fall nicht verloren: Sollte es zum Schlimmsten kommen und der BUND verschwinden - wogegen wir alle mit Leidenschaft kämpfen -,wird der Verlag den nicht aufgebrachten Abo-Betrag zurückerstatten.
Artur K. Vogel, Bern — 13.01.2009 11:01
@ Artur K. Vogel
Journalistische Präzision, wie sie der “Bund” fast immer bietet, soll auch in diesem Forum zum Standard gehören.
Deshalb zwei Klarstellungen:
1. Der Ausschuss des Komitees “Rettet den Bund” hat öffentlich dazu aufgerufen, ablaufende “Bund”-Abonnements zu verlängern - trotz höchst ungewisser Zukunft. Dieser Aufruf kam aufgrund von viele Anfragen via Mail bzw. Telefon, ob man die Abos verlängern solle oder nicht. Einige “Bund”-Abonnenten vertraten die Ansicht, dass man das Geld besser auf ein Sperrkonto überweisen solle bis klar ist, was läuft.
2. Der Ausschuss empfiehlt, in dieser Phase keine Jahres-Abonnements zu verschenken. Gerade weil im Moment niemand weiss, was nach dem 1. Juli 2009 sein wird.
Von einer Aufforderung, den “Bund” nicht zu abonnieren, kann also keine Rede sein. Glücklicherweise ermöglichen es die “Spuren” in diesem Forum, diese Aussage zu überprüfen.
P.S. Ich habe übrigens gerade heute Morgen wieder ein Halbjahres-Abo des “Bund” verschenkt.
Mark Balsiger — 13.01.2009 11:40
More “Bund” for less Schund!
Roland Straub, 3671 Brenzikofen — 13.01.2009 17:43
Der Sprachkreis Deutsch SKD tritt für gutes Deutsch ein. Er will etwas für die Sprache tun und unterstützt deshalb den “Bund”.
Peter Zbinden, Port — 13.01.2009 17:49
Warum nimmt niemand Bezug auf die Idee von Riccardo Tognetti? Ich finde die Idee bestechend, den “Bund” aus der Tamedia herauszulösen, z. B. via einer zu gründenden AG -> Publikumsaktien oder einer anderen Körperschaft.
@ Komittee:
Gibt es diesbezügliche Gedanken, ev. sogar mehr?
Eugen Burri, Reichenbach b. Bern — 13.01.2009 18:04
Ich gehöre auch zu denjenigen, die den Bund zur Hand nimmt, auch wenn Bund und BZ beide aufliegen. Ausser einigen spannenden Spezialreportagen und hie und da ein wirklich gut recherchierter Hintergrundartikel sehe ich aber in letzter Zeit wenig Vorteile am Bund gegenüber der BZ. Ich ertappe mich auch, dass ich manchmal lieber die NZZ lese und den Bund aussen vorlasse.
Medienkonzentration war während meines Medienstudiums an der Uni Bern ein wichtiges Thema und damals war man noch entsetzt darüber, dass die Tagwacht geopfert wurde….
Ehrlich, Hand aufs Herz: Man lässt Grafenrieds und Konsorten durch die Jahre diese Konzentration vorantreiben, lässt sich mit Lippenbekenntnissen abspeisen und ist dann “überrascht”, wenn ein Produkt und in diesem Falle eine Zeitung, die sowieso zur Hälfte Einheitsbrei kopiert, geopfert werden soll.
Gerade die konservativen und liberalen Damen und Herren, die sich hier nun als Retter voranstellen, sollten sich Gedanken machen, was sie sonst so zu Konzentration, Globalisierung etc. im Alltag sagen. Es ist punktuelle “Pflästerlipolitik”, hier eingreifen zu wollen. Scheinbar befürworten viele die aktuellen Wirtschaftstendenzen und dementsprechend müssten sie nun konsequenterweise “he nu so haut” sagen, auch wenn es in diesem Falle Bern trifft (was ist mit unserem Bieler Kompass, wollen wir den auch retten und die Produktion hier halten - wer macht eine Webseite und einen Verein rettet-den-kompass.ch?)
Alle, denen eine andere Stimme in Bern wichtig ist:
Lasst den Bund sterben; ein Organ einer politischen Richtung, die grösstmögliche wirtschaftliche Freiheit/Liberalismus propagiert und somit auch mit dieser wirtschaftlichen Konsequenz leben soll.
Gründet eine neue, unabhängige und parteilose Wochenzeitschrift für Bern, wo Journalisten noch Zeit haben, ein paar Tage und Nächte über das Geschriebene nachzudenken und tiefer zu recherchieren.
Schickt mir eine Anmeldung - ich werde sofort Abonnent.
Roland Brechbühl, Bern — 15.01.2009 13:50
Wer sich für Gemeindepolitik interessiert und in der Gemeindepolitik tätig ist, schätzt Pressevielfalt. Zu bedauern sind die Basler, Luzerner usw., die sich nur durch einen Presseeintopf informieren können.
Bei allem und jedem wird Konkurrenz gefordert, “Staatsmonopole” verteufelt. Und jetzt? Die freie Marktwirtschaft soll zu einem Informationsmonopol führen? Als Könizer soll ich nur noch das lesen können, was eine Regionalzeitung zu publizieren gedenkt?
Darum: rettet den “Bund”! Löst ein Abonnement als Erst- oder als Zweitzeitung.
Christoph Salzmann, 3095 Spiegel — 18.01.2009 11:54
Mir ging es gleich wie L.Müller aus Zollikofen. Ich wollte online ein Bund-Abo bestellen - mehrmals. Das hat leider nie funktioniert. Ich habe nie eine Fehlermeldung erhalten, dass die Bestellung nicht erfolgreich gewesen sei.
Das Abo habe ich nun trotzdem. Hab’s halt telefonisch bestellt.
Vielleicht sollte sich mal ein Programmierer um das Online-Bestellformular kümmern. Sonst wird das nie was mit den 10′000 Abos.
I.Eggenschwiler, Obergoldbach — 20.01.2009 14:36
Ich habe das Problem mit der offenbar nicht funktionierenden Online-Bestellung von Abonnements dem Verlag gemeldet. Mit der Bitte, die Programmierung zu prüfen.
Mark Balsiger — 20.01.2009 14:51
Den “Bund” kann man nur retten, indem man dem Tagi den “Bund” abkauft. Für einen symolischen Franken zum Beispiel. Dafür streicht der Tagi die aufgelaufenen Schulden ans Bein. Und dann muss man eine neue Gesellschaft gründen, die den “Bund” neu herausgibt. Mit allem was damit verbunden ist… Dazu brauchts in erster Linie Geld. Und zwar viel Geld…
Da müsste man einen ansässigen oder einen Heimwehberner-Multimillionär dafür begeistern können. Herr Wyss/Synthes zum Beispiel, der bereit war, beim Progr einzusteigen, von der Stadtbehörde aber ziemlich “enttäuscht” wurde, um es gelinde auszudrücken.
Den Kontakt z.B. zu Herrn Wyss, müssten die illusteren Leute im Präsidium herstellen. Nicht irgendein kleiner Knülleri. Dafür setzen sich diese Leute doch ein. Nur einfach tausende von Mitgliedern zu sammeln, bringt leider gar nichts. Das wird die Leute in Zürich in keiner Art und Weise in ihrem Entscheid, der offenbar schon gefallen ist, beeinflussen.
Wir sind nun einmal in der freien Marktwirtschaft. Und da überlebt bekanntlich nur der, der ein Produkt hat, das einem genügend grossen Bedürfnis entspricht. Das sind einerseits die Leser und Abonnenten, die etwa einen Viertel der Kosten zu decken vermögen und andererseits eben die Inserenten, die den Rest (und vielleicht sogar noch einen Gewinn) beisteuern. Also einfach ein paar Abos mehr oder eine kleine Abo-Erhöhung bringt leider gar nichts.
Die Idee von Herrn Roland Brechbühl (Wochenzeitung) finde ich auch gut. Hätte den Vorteil, dass der Fixkostenblock am Anfang nicht gleich tonnenschwer als Bremsklotz wirkt.
Ich bin jetzt gespannt, wies weiter geht.
Robert Bleuer, Zollikofen — 23.01.2009 09:26
Ich bin ein seit meiner Kindheit ein an Ihre Zeitung gewöhnter Fan. Habe den „Bund“ meistens am Kiosk gekauft. Vor einiger Zeit nun bestellte ich über die (übrigens ausgezeichnete) neue Bund-Website ein Probeabo, um das Blatt stets schon in der Früh im Briefkasten zu haben. Was seither geschah, macht mich etwas stutzig.
Eine Zeitung wurde tatsächlich geliefert. Nur, es war die “Berner Zeitung”. Erst nach einer telefonischen Intervention wurde dann tatsächlich der gewünschte “Bund” in den Kasten gesteckt. Nun, ein paar Wochen später, erfolgte die Zustellung nur noch sporadisch. Mal war er drin, mal nicht. Heute rief ich den Abo-Service an. Ziemlich unwirsch und vorwurfsvoll wurde mir gesagt, ich hätte ja gar kein Abo (mehr). Das Probeabo sei abgelaufen.
Ich fragte dann, weshalb denn niemand vor dem Ablauf sich melde und nachfrage, ob man die Zeitung nun fest abonnieren wolle. Andere Zeitungen machen das und bieten bei einer nahtlosen Verlängerung des Abos sogar Vorzugskonditionen an. In belehrendem Ton erklärte nun die Frau, man könne nicht jedem telefonieren, dies mache man sowieso nur bei Schnupperabos nicht aber bei Probeabos und ich hätte eben ein Probeabo.
Ist all das ein Zufall oder will man den “Bund” daran hindern, zahlende Neuabonnenten zu generieren? Ich will daraus nicht eine grosse Geschichte machen, aber sehr geärgert habe ich mich doch.
Ich werde schon wieder zu meinem ‚Bund’ kommen, halt eben wieder am Kiosk bei einem gemütlichem Schwatz mit Mustapha…
Jedenfalls Ihnen allen weiterhin alles Gute für Ihre tolle Arbeit!
Pasche Georgiev, Bern — 23.01.2009 10:11
Neulich im Büro: Ich arbeite, da klingelt das Telefon. Eine freundliche Frau von der “Berner Zeitung” will mir ein Abo für die BZ verkaufen. Ich erkläre, dass ich als “Bund”- und NZZ-Leser keine BZ will. Sie kontert “Weit dir nech nid scho mau ad Zyt ohni ‘Bund’ gwöhne?” Schön.
Christian Bandy — 27.01.2009 18:44
Ich bin “Bund”-Abonnent seit 1964. Das heisst, seit einer Zeit, als es noch Morgen- und Abend-Bund gab! Wer erinnert sich wohl noch daran? Auch wenn der “Bund” sich leider aus der Region Oberland schon längere Zeit abgemeldet hat und keine Beiträge mehr bringt, möchte ich ihn doch nicht missen.
Der “kleine Bund” und die fundierten Hintergrundbeiträge trösten mich darüber weg, dass ich daneben für das Regionale noch das “Thuner Tagblatt” brauche und grosse Teile (Sport, Marktbeilagen etc.) direkt in die Papiersammlung entsorgen muss.
Vincenz Oppliger-Zumbach, 3658 Merligen — 28.01.2009 17:53
Gestern Abend befasste sich das Parlament der Stadt Bern mit den Medien. Ausgelöst wurde die Debatte durch einen Vorstoss, der im Dezember für dringlich erklärt worden war. Kernpunkt ist die Frage, was der Gemeinderat zur Erhaltung der Medienvielfalt zu tun gedenke.
Wer die Debatte gestern nicht miterlebte, kann die Zusammenfassung im heutigen “Bund” nachlesen:
Vielfalt wichtig für Demokratie
Die “Bund”-Redaktion unterliess es, am Ende des Artikels einen Link zum Komitee zu setzen. Auch in der Online-Ausgabe ist es nicht möglich, Kommentare zum Thema abzugeben. Wir springen in die Bresche, hier ist die Diskussion nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht.
Mark Balsiger — 30.01.2009 10:07
“Die Erweiterung des Co-Präsidiums durch Rudolf Strahm auf 12 Personen hat mich zwar sehr gefreut, doch, liesse sich der Wermutstropfen 10:2 ev. noch leicht korrigieren (bei 10:3 wären die Frauen immerhin zu fast 1/3 vertreten)?” schrieb ich vor längerer Zeit ans Komitee. Heute sind wir bei 30:4 - woran mag das liegen?
Ueli Fricker, Bern — 30.01.2009 16:23
Was hat dieses überdimensionierte Co-Präsidium überhaupt für eine Funktion? Ein paar (mehr oder weniger) prominente Namen sollen den Bund retten? Oder sind diese Menschen auch aktiv? Oder engagieren sie sich finanziell?
Robert Bleuer hat mit seinem Votum, dass der Bund nur eine Zukunft haben könnte,wenn man ihn aus dem Tagi-Verbund herauslöst, vollkommen recht. Ich finde aber, es braucht nicht einen Mäzen wie Herrn Wyss, der die Sache alleine stemmen müsste: Es gibt genügend finanzkräftige Menschen, die - wenn jeder einen Beitrag leistet - gemeinsam dem Bund eine finanzielle Neustart-Basis sichern könnten. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Leserinnen und Lesern, die in den letzten Wochen sich bereit erklärt hatten, auch finanziell mitzuhelfen.
Nur, ich zahle mein Geld nicht auf ein Spendenkonto ein, von dem ich nicht weiss, was mit diesen Spenden geschieht. Bisher finde ich die Arbeit des “Komitees” sehr undurchsichtig - wer ist dort eigentlich Mitglied? Und wie steht es mit der auf Ende Januar versprochenen Antwort betreffend Sperrkonto für Abos etc.?
Gabriela Neuhaus — 31.01.2009 08:45
Der Bund der Bernerinnen und Berner darf nicht reissen! Die Berner Zeitung “Der Bund” ist am Sterben - was machen wir Berner? Können wir noch ‘letzte Hilfe’ leisten?
Erst war Bern in den goldenen Zeiten des 18. Jahrhunderts eine Grossmacht in Europa - der grösste Stadtstaat nördlich der Alpen. Berner bauten die ’schönste Zähringerstadt’, sie liessen auch das ’schönste spätmittelalterliche Gesamtkunstwerk’ der Schweiz errichten. In Bern arbeiteten so illustre Personen wie Albrecht von Haller, Albert Einstein, Fritz Dürrenmatt, Hans Saner, Maurice Müller, Ursula Andres, Franz Gertsch, Balthasar Burkhardt usw.
Seit dem ‘Pfyffelampenöl-Gruss’ und seinen Folgen 1848 pflegen Berner einen freien Geist, den Wortstreit statt den Waffenkrieg, die selbstbewusste Differenzverträglichkeit statt die dominante Toleranz (Hans Saner). All dies manifestiert sich in einem Begriff: DER BUND. also, auf in den ‘Kulturkampf’, stehen wir zusammen wie dazumal vor Murten und bewahren uns unser ‘Leibblatt’!
Wieviel ist uns eine tägliche ‘eigene Meinung’ wert? Für Benzin geben wir durchschnittlich täglich ca. 60 Franken (50 km à 1.35) aus - ist uns ein Zehntel für die tägliche kritische Auseinandersetzung mit Mammon und der Welt wert? Ein Café pro Zeitung, d.h. ‘e Füfliber’ pro Tag? Wer macht mit? Ab 100 Mitbietern bezahle ich 400 Franken pro Quartal an den “Bund” ein. Interessenten zum Mitmachen outen sich entweder in diesem ‘Blog’ oder per SMS auf 079 425 68 05 - danke.
Hans Peter Liechti, Bern — 1.02.2009 17:48
@ Hans Peter Liechti
Wie Recht Sie haben! Danke auch für Ihr konkretes Engagement, das Sie in Aussicht stellen. Das ist löblich und kontrastiert mit anderen Zeilen in diesem Forum. Bloss Kritik zu formulieren bringt uns nicht weiter.
Zum Vorschlag eines Sperrkontos machte ich am 12. Januar auf dieser Plattform einen Eintrag.
Mark Balsiger — 1.02.2009 18:55
Transparenz über die Verwendung von Spendengeldern zu verlangen, ist ein gutes Recht. Ich verstehe nicht, warum Gabriela Neuhaus hier indirekt angegriffen wird. (Zu meiner Entlastung: Ich habe dem Komitee eine Idee unterbreitet.)
Robert Stark, Ittigen — 2.02.2009 11:48
Mit den Spenden auf das PC-Konto 60-734527-9 (Komitee “Rettet den Bund”) sollen Aktionen, Inserate und Plakate finanziert werden. So ist das in der Rubrik “Spenden” seit 13. Dezember 2008 nachzulesen. Es hat auch heute Gültigkeit.
Mit den Spenden konnten wir bislang den Newsletter, der elektronisch verschickt wird, finanzieren. Sollten mehr Spendengelder zusammenkommen, könnten wir die Kampagne mit Inseraten und Plakaten lancieren. Damit wird das drohende Ableben des “Bund” thematisiert.
Mark Balsiger — 2.02.2009 14:40
Da sind aber bisher wohl kaum Spenden geflossen, wenn bloss ein elektronischer Newsletter finanziert werden konnte. Allenfalls sollten ganz konkrete Inhalte, beispielsweise Darstellung des möglichen Plakates oder der Inserate (Beitrag M. Balsiger , 2.2.2009) auf dieser Seite gezeigt werden. Diese könnten anschliessend im PDF-Format verschickt werden.
Christian Bandy — 8.02.2009 19:59
Hallo, macht aus der Tageszeitung “Der Bund” eine Wochenzeitung “Der Bund”. Dann gibts endlich eine valable Alternative zur “Weltwoche” und “Der Bund” bleibt weiter bestehen!
Susanne Wilhelm, Bern — 9.02.2009 13:25
Als ehemaliger Journalist, der über 35 Jahre für den “Tages-Anzeiger” tätig war, sage ich: der “Bund” ist eine Institution, die v.a. durch Sorgfalt, Kontinuität und Kompetenz auf kulturellem Gebiet ihren Status erworben hat. Er macht sie allen unverzichtbar, denen Kultur - nicht Eventhuberei - wichtig ist.
Weil es kühn wäre, diese Qualität der “Berner Zeitung” zuzusprechen, muss der Verwaltungsrat der Tamedia, der seinen kulturellen Auftrag - wie er sagt - ernst nimmt, ganz klar dafür optieren, den “Bund” als “Bund” zu erhalten; nicht als Feigenblatt für ein Quartierblättchen namens “Berner Zeitung”.
La Roche, Emanuel — 15.02.2009 00:43
Seit 20 Jahre lese ich abwechslungsweise den “Bund” und die BZ. Spürbare und relevante Qualirätsunterschied sind kaum auszumachen und Inkompetenz und Schludrigkeiten kommen in beiden Zeitungen ungefähr gleich oft vor. Daher ist der Verlust des “Bund” verkraftbar. Dies umso mehr, als er bereits heute nur Dank Krücken und Vergewaltigung der Inserenten Überleben kann (z.B.Todesanzeigen und Liegenschaften müssen über beide Zeitungen geschaltet werden).Die heutigen “Halbzwillinge” sollten ganz zusammengelegt und allfällig frei werdende Mittel für die Qualitätssteigerung eingesetzt werden. Motto: Lieber eine gute Zeitung in Bern als zwei schwache.
Heinz Buser — 16.02.2009 22:47
Der Tagesjournalismus ist anfällig auf Fehler, das schleckt keine Geiss weg.
Deswegen aber vernichtend den Stab über den “Bund” zu brechen, ist überzeichnet. Zuerst zu den Krücken: Ohne staatliche Krücken gäbe es heute die UBS vermutlich bereits nicht mehr, in den USA hätte American Airlines schon vor Jahres Konkurs anmelden müssen, von der Autoindustrie in der aktuellen Phase ganz zu schweigen.
Schliesslich zur Fusion von BZ und “Bund”: Mir fehlt der Glaube, dass damit eine Qualitätssteigerung erreicht werden könnte. Besorgen Sie sich ein Probeabo der “Neuen Luzerner Zeitung”, die in der Zentralschweiz seit nunmehr 13 Jahren eine Monopolstellung hat. Journalistisch ist dieses Blatt gewiss nicht besser geworden als seine Vorläufer, im Gegenteil.
Diese “Entwicklung” blüht uns nun auch im Grossraum Bern, und mir graut davor.
Es geht den Verlagshäusern seit ein paar Jahren primär darum, die Rendite zu steigern. Das kritisiere ich nicht, wenn aber publizistische Überlegungen nur noch unter “Varia” diskutiert werden, kriege ich Mühe. Hat ein Verlag einmal in einer Region eine Monopolstellung erreicht, wird er sich kaum mehr für die Qualitätssteigerung seiner Zeitungen bemühen. Traurig, aber wahr.
Mark Balsiger, Bern — 17.02.2009 19:09
Heinz Buser mag ja recht haben; Inkompetenz und Schludrigkeit kommen in beiden Zeitungen vor. Die heutigen “Halbzwillinge” kann man aber dennoch nicht zusammenlegen. Mein Motto: ich will einen gut strukturierten Bund und nicht das chaotische “Chrüsimüsi” der BZ.
Jürg Tüscher, Bern — 20.02.2009 14:40
Seit Jahren bekomme ich am Arbeitsplatz Bund und BZ gratis und hatte deshalb kein eigenes Bund-Abi. Rettung fordern und selbst nichts tun geht nicht an. Deshalb hab ich soeben online den Bund abonniert. Bleibt zu hoffen, dass dann auch wirklich der Bund im Briefkasten liegt und dass nicht nach einem halben Jahr die Abo-Kündigung ansteht.
Hopp Bund!
F. Buchenhorner, Bern — 20.02.2009 20:14
Aus unternehmerischer und betriebswirtschaftlicher Sicht macht es keinen Sinn, dass ein Unternehmen, zwei sich direkt konkurrenzierende Produkte führt. Es wäre ein gehöriges, schon fast ideologisches Entgegenkommen zu Gunsten der “Bund”-Leser, wenn die heutigen Eigentümer erhebliche Abstriche an ihren Gewinnen resp. Dividenden in Kauf nehmen würden.
Ein regionales Blatt, das sich im direkten Wettbewerb den Gratiszeitungen und potenten Schweizer Erzeugnissen stellen muss, hat langfristig keine Überlebenschance. Und auch keine Überlebensberechtigung.
Da ich aber trotz Web 2.0 und Blogs immer noch daran hänge, den “Bund” in raschelnder Papierform zu lesen, hier eine Idee, die aber wohl kaum neu sein dürfte:
- Eine Marktnische erschliessen und ausweiten
- Zielpublikum: älter als 35 Jahre
- Ergänzend zu Gratisblättern
- Teilweise konkurrenzierend zu Sonntagspresse und Weltwoche
- Abonniere ich als Zweit- oder Dritt-Blatt
- Lokal und Regional (später national?)
- Viel Politik, Kultur, Wissen, Gesellschaft, Wirtschaft
- Wenig International, Sport
- Qualitativ höchststehend
- Fundierte Recherchen
- Hervorragende Interviews
- Wochenzeitung (Erscheint am Freitag oder Samstag)
- Korrespondierende Internetausgabe (Forum, Blog für Aktuelles)
Entweder kann die heutige Besitzerin von einem solchen Ansatz überzeugt werden. Oder es entsteht ein neues Unternehmen.
Wenn nun von den 11′000 Petitionärinnen und Petitionären deren 5′000 Partizipationsscheine à CHF 2′000.00 zeichnen würden, dann kämen 10 Millionen Franken zusammen. Damit liesse sich starten.
Für Partizipationsscheine für „Der neue Bund“ würde ich heute eine Garantie abgeben. Für ein Abo würde ich etwas so viel bezahlen wie für die “Weltwoche” (CHF 203.00 pro Jahr).
Letzteres wäre eine ziemlich hohe unternehmerische Herausforderung und ich verstehe, wenn dies zu heutigen Zeit niemand wagt. Als „kleiner“ Teilhaber ohne Stimmrecht würde ich mitmachen. Hoffentlich ein paar Tausend mit mir.
Andreas Lüthi, Bern — 22.02.2009 16:15
Ich denke ebenfalls, dass es keine Lösung gibt, solange der “Bund” über die Tamedia läuft, denn eine Zeitung ist billiger als zwei und ein Monopol kann sich sowohl Preis- wie Meinungsdiktat leisten.
Es ist also unbedingt anzustreben, den “Bund” aus diesem Gebilde rauszulösen. Sei es über eine AG, GmbH, was immer. Das Geld wäre aufzutreiben durch Zeitungsleser/innen, aber auch weitere Interessent/Innen einer Meinungsvielfalt und Demokratie. Somit ist auch direkt der “Bund” angesprochen. Zeitung lesen hat sowohl mit Kultur zu tun (wie viele Millionen werden schon wieder ins Zentrum Paul Klee gesteckt?) wie auch mit Bildung (wie viele Millionen kosten unsere Universitäten?). Wenn dann an der Basis die Meinungsvielfalt derart eingeschränkt wird, dann gut Nacht.
Ich meinerseits versichere der Tamedia schon heute in aller Form und mit Nachdruck: ihr Folgeprodukt werde ich nicht abonnieren! Als einzig lesbare Zeitung käme für mich noch die NZZ in Frage, aber mit einem grossen, weinenden Auge um die Region Bern und deren wahrgenommenen medialen Wert.
Die Schieberei mit den Auflagenzahlen macht mich wütend und belegt einmal mehr, wie ungut ein Monopol - was es ja faktisch schon ist - gehandhabt werden kann.
P. Zbinden — 22.02.2009 22:24
Der Vorschlag von Andreas Lüthi deckt sich weitgehend mit einer Idee, an der ich die letzten Wochen herumdachte. Der geringe Unterschied: Ich könnte mir vorstellen, dass diese neue Wochenzeitung am Sonntag erscheint.
Wieso? Der Werbemarkt drückte in den letzten 20 Jahren vor allem in den Sonntag und seit 10 Jahren in die Pendlerblätter. Am Sonntag ist die Zeit eher da für eine vertiefte Lektüre, die die neue Wochenzeitung - eben bewusst kein Boulevard-Stil! - bieten würde.
Die Version “light”: Es gibt in einem bereits bestehenden Sonntagsblatt, das der Qualität verpflichtet ist, z.B. “Sonntag” oder “NZZ am Sonntag”, einen Zeitungsbund “Stadt und Kanton Bern”. Dort stehen die relevantesten Geschichten, ausgezeichnet geschrieben.
“Der neue Bund” kann unter dem Dach der Tamedia verlegt werden - oder komplett eigenständig sein. Für Zweiteres braucht es Startkapital für mindestens drei Jahre.
Mark Balsiger, Bern — 23.02.2009 10:16
Wird für den “Bund” das Schafott herangekarrt, drohe im Grossraum Bern die publizistische Einöde. Eine Befürchtung, die seit dem 1. Dezember immer und immer wieder zu hören ist.
Tatsache ist aber, dass andere Verlage mit Argusaugen beobachten, was auf dem Platz Bern geschieht. Kommt es zur Fusion von BZ und “Bund”, dürften sie sich ernsthaft überlegen, eine Konkurrenzzeitung zu lancieren. Laut darüber nachgedacht hat Christian Müller, Unternehmensleiter der Vogt-Schild in Solothurn. Er verlegt unter anderen die “Solothurner Zeitung” und die “Berner Rundschau”. Sein starker Partner im Rücken ist - Peter Wanner von der AZ Medien Gruppe in Baden. Und der möchte schon lange nach Bern.
Die ganze Geschichte ist im Blog des Branchenmagazins “Klartext” zu lesen.
Mark Balsiger, Bern — 24.02.2009 18:54
Ich habe heute mein Jahresabonnement für den “Bund” wieder einbezahlt und hoffe, dass ich das noch viele Jahre tun kann!
Renate Walther, Erlach — 27.02.2009 21:33
Verlagsdirektorin Uli Rubner schreibt zum Thema ‘Rückerstattung von Abonnementsbeträgen’ (siehe “News aus der Zentrale”), dass mit Abschluss des Abos Abonnent und Verlag einen Vertrag eingegangen seien, der erst auf Vertragsende aufgelöst werden könne. Ich frage mich nun: Hat denn der Verlag das Recht, während der Vertragsdauer eine andere Zeitung als den abonnierten “Bund” zuzustellen? Ich vermute: nein, der Verlag müsste mindestens bis Vertragsende die abonnierte Zeitung liefern.
Urs Badertscher, Gümligen — 1.03.2009 14:25
Eine Minigeschichte:
Bisher lasen der Nachbar und wir den “Bund” gemeinsam. Angesichts der Lage wollte ich ihn selbst abonnieren, und das ging telefonisch. Geliefert wurde nicht. Als die Rechnung (mit Abo-Beginn am 20. Januar) kam, musste ich retournieren und den Sachverhalt erklären. Darauf einmalig ein Exemplar und dann wieder nichts. Und erst als ich mich schriftlich an den Vertrieb wandte, begann nach 5 Tagen die Lieferung. So kann Tamedia die Auflage des “Bund” klein halten.
Dietrich Willers, Ostermundigen — 5.03.2009 11:41
Kölner Erfahrungen heben den “Bund” in den Himmel …
Bis vor sechs Jahren wohnte ich bei Köln und musste notgedrungen den “Kölner Stadtanzeiger” als Zweitzeitung lesen, da meine Erstzeitung lokal nicht verankert ist - eine Riesen-Monopolzeitung mit gigantischen Umsatzzahlen und grossem Profit für die Eigentümer. Das journalistische Niveau fand ich schon immer kärglich.
In Bern angekommen war ich überrascht, dass es mit dem “Bund” in heutigen Zeiten tatsächlich noch eine solche journalistische Qualität gibt - es ist immer eine Glücksgefühl, ihn mit Musse lesen zu können. Diese meine überschwängliche Bewertung ist sicher auch ein Resultat des Vergleichs mit der Kölner Wüstenei - vielen Bernerinnen und Bernern - die den “Bund” kennen, aber ihn bekriteln - ist vielleicht nicht so deutlich, über welchen Schatz sie (noch) verfügen.
Wolfgang Beywl, Bern — 6.03.2009 10:47
So sympathisch die Aktion erscheint, wird der heutige “Bund” doch allzu kritiklos gelobt - so bemängle ich einerseits die vom Finanzgürtel um die Hauptstadt herum gesteuerte blinde (Nach-)Hechelei, wenn es darum geht, Stadt- oder Kantonsregierung unreflektiert zu tadeln und anderseits an dem von der grösseren, bunteren Zeitung übernommenen Sportteil das regelmässig komplette Unterdrücken ‘intelligenterer’ Sportarten wie Handball und Volleyball, bloss um eine oder zwei Seiten Text zu Gunsten von Reklame zu sparen. Da gehen bestimmt auch viele wertvolle LeserInnen verloren!
Weber Andreas, Bern — 9.03.2009 09:01
Karl Lüönd befasst sich seit rund 40 Jahren mit der Schweizer Medienlandschaft. Im “Zeitpunkt” der BZ vom letzten Wochenende äussert er sich ausführlich über die Situation in Bern. Ein paar Auszüge:
- “Mein Eindruck ist, dass die Tamedia noch nicht genau weiss, was sie mit den beiden Zeitungen anstellen soll. Sie will verständlicherweise vor allem eines nicht: nichts verlieren, weder Geld noch Leser. Das zu verhindern ist ein richtiger Seiltanz.”
- “Für das kulturelle Leben und die Politik einer Stadt bedeutet eine einzige Zeitung eine Verarmung. Ich habe das in Luzern erlebt.”
- “Wenn die Tageszeitung die Gratiszeitung zu kopieren versucht, geht sie den falschen Weg.”
- “Eine Zeitung wird geliebt für das, was sie allein und am besten kann.”
- “Ich habe die Petition ‘Rettet den Bund’ unterschrieben. Ich wäre bereit, dem ‘Bund’ 1000 Franken zu überweisen. Als eine Art Solidaritätsbeitrag. Wenn das alle 11′000 Petitionäre täten, kämen immerhin 11 Millionen Franken zusammen.”
Die gesamten Texte aus dem aktuellen “Zeitpunkt”, wie so oft ausgezeichnet gemacht, finden Sie im Medienspiegel in der Rubrik “Medien & Kontakt”.
Mark Balsiger, Bern — 10.03.2009 09:54
Andere, wie zum Beispiel San Francisco, haben ähnliche, wenn nicht ärgere Probleme.
Ich erlaube mir, lediglich den Hinweis auf einen Artikel auf Spiegel online zu posten:
“Experiment in San Francisco: Bürger sollen den Zeitungstod stoppen”
San Francisco droht zur ersten US-Großstadt ohne seriöse Tageszeitung zu werden. Mit “The Public Press” rüstet sich eine unabhängige Redaktion für das mögliche Demokratiedesaster - und will mit einem neuen Geschäftsmodell die freie Presse retten.
Quelle:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,613287,00.html
Lassen wir es nicht soweit kommen!
Andreas Lüthi, Bern — 16.03.2009 21:21
Die (unabhängige), lokale Medienvielfalt muss unbedingt gewährleistet werden. Dies ist aber in Bern bereits nicht mehr der Fall.
Der “Bund” muss und soll überleben, darf aber nicht einfach irgend ein anderes Medium kopieren, sondern soll innovativ als Beispiel für die Hauptstadt voranschreiten.
Der “Bund” als Synonym für das lokale Informationsmedium des 21. Jahrhunderts, zum Beispiel mit folgenden Inhalten oder in folgenden Formen:
- Lokales von Lesern für Leser (Freiwilligenarbeit)
- Reine Abendzeitung (nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu dem, was die BZ am morgen nicht gesagt hat)
- Handlicheres Format: A5?
- Noch lokaler: 1 mal pro Woche mit Schülerzeitung?
- Mehr (nur?) lokale Inserate
- Reine Schwerpunktausgaben - DAS Tagesthema
- Das lokale “Twitter” -> Nicht eine “OnlineZeitung”
- Separate Sektionen (Ich wähle die Rubriken selber)
Oder Zusatzdienste:
- Übername der lokalen Post -> Die Bundverträger nehmen meine “Bundpost” mit und stellen dies mit dem nächsten Bund dem Empfänger zu
- Der “Milchbund” oder der “Gipfelibund”: Zustellung mit Milch oder Gipfeli, gesponsort von der Bäckerei oder dem Milchverband
Und das sind nur einige Furzideen meiner Wenigkeit. Schreibt doch einfach einen Wettbewerb aus - das ist gleichzeitig medienwirksam!
Also, liebe Bündeler - seid innovativ, sonst gibt’s euch in 2 Jahren nicht mehr oder nur noch so wie es das Gurtenbier noch gibt…
Willy Kämpfer, Bremgarten bei Bern — 26.03.2009 13:11
Durch Ihr Co-Präsidium fühle ich mich leider als Frau nicht gut vertreten. Ich hoffe, dass der magere Frauenanteil von 14 % (7 Frauen und 45 Männer) nicht den Frauenanteil Ihrer Leserschaft wiederspiegelt.
Frauke, Bern — 26.03.2009 13:26
Mein Wunsch für die Zukunft:
Für die Ressorts International, National, Kultur und Sport die NZZ,
für die Region, die Stadt und den Regionalsport ein “kleiner” Bund dazu.
Ein “Tagesanzeiger-Bund” oder die BZ ist für mich keine Alternative, sowohl als Leser wie als Inserent.
Edi Franz, Bern — 26.03.2009 21:13
Schade, dass mit Kuno Lauener der falsche Sympathieträger ausgewählt wurde. Nicht, dass ich seine Musik nicht mag. Im Gegenteil. Aber wenn einer über sein Management ausrichten lässt, dass er sich zur “Bund”-Angelegenheit nicht äussern mag, dann stimmt was nicht….einer der für den Erhalt des “Bund” kämpft, kämpft anders! Leider eine unglaubwürdige Kampagne in einem Kampf der ohnehin sehr sehr schwierig zu gewinnen sein wird. Trotzdem: viel Erfolg!
Hansruedi Hofer, Spiegel b. Bern — 28.03.2009 08:28
Lieber Herr Hofer
Da liegt gleich ein mehrfacher Irrtum vor: Kuno Lauener nahm bewusst nicht an der Medienorientierung teil, weil sich sonst die Medienschaffenden auf ihn gestützt hätten. Dabei ging es ja primär um die Umfrage und die neue Trägerschaft.
Lauener setzt sich glaubwürdig für den “Bund” ein, er gibt der neuen Kampagne ein Gesicht, und er ist seit nunmehr 30 Jahren “Bund”-Leser.
Mark Balsiger, Bern — 29.03.2009 12:29
Weggang von Markus Eisenhut von der BZ, dafür zusammen mit Res Strehle neuer Tagi-Chefredaktor!
Was heisst das für Bern?
Jürg Tüscher, Bern — 31.03.2009 10:30
Zur Neubesetzung der Chefredaktion am “Tages-Anzeiger”: Was bedeutet sie? Mir ist eine Interview-Passage im hauseigenen Onlinemedium ins Auge gesprungen:
Frage: Es heisst seit geraumer Zeit, beim “Tages-Anzeiger” stehe ein Abbau bevor. Wann wird dieser stattfinden und wie dramatisch wird er sein?
Eisenhut: Unter dem Strich werden wir mit weniger Ressourcen auskommen müssen. Wie gross dieser Abbau sein wird, steht in den Sternen. Voraussichtlich wird das im Sommer bekanntgegeben.
Bei der Tagi-Redaktion soll also weiter abgebaut werden. Das geht an die journalistische Substanz und könnte damit auch Auswirkungen auf Bern haben. Eine Option der Tamedia ist ja die enge Kooperation von “Tages-Anzeiger” und “Bund”. Die beiden drängendsten Fragen aus der Sicht der “Bund”-Leserschaft:
1. Wollen wir zu 70 oder gar 80 Prozent Inhalte aus Zürich bzw. mit der Zürcher Perspektive?
2. Wollen wir Inhalte eines Mediums, das sich noch weiter Richtung Boulevard bewegt? Die schleichende Entwicklung zum Boulevard kann beim Tagi nämlich seit rund 10 Jahren beobachtet werden.
Die Tamedia verspricht sich offenbar eine rentablere Zukunft im gehobenen Boulevard. Das ermöglicht ein neues Gedankenspiel: “Tages-Anzeiger” und “Berner Zeitung” sollen eng kooperieren. Das macht Sinn, weil die BZ mit einem Kopfblattsystem (lokal verankerte Titel wie “Thuner Tagblatt”, “Berner Oberländer”, aber auch Split-Ausgaben) funktioniert. Gleichzeitig gäbe es so mehr Platz für den “Bund” (als Tages- oder Wochenzeitung), der wieder dort anknüpft, wo er früher, vor der sukzessiven Ausdünnung der Redaktion, einmal war.
Die Tamedia, ein Verlagshaus mit grosser publizistischer Tradition und Verantwortung, würde ihr Image in Bern nachhaltig verbessern, wenn sie zu einer solchen Option Ja sagen könnte. Vor allem würde sie so auch keine fünfstellige Anzahl Abonnements verlieren.
Und noch etwas: Es reicht nicht, wenn beim künftigen Produkt die Etikette “Bund” draufgeklebt wird. Es muss auch “Bund” drin sein. Mit 70 bis 80 Prozent Zürcher Inhalt müsste man von Etikettenschwindel sprechen. “Bund”-Leserinnen und -Leser lassen sich nicht für dumm verkaufen.
Mark Balsiger, Bern — 31.03.2009 16:18
Solidarität mit einer Zeitung hat wohl (auch) viel mit Gewohnheit zu tun. Dass Gewohnheiten wenig zur Weiterentwicklung einer Sache (oder einer Person) beitragen, ist bekannt. Gewohnheit bedeutet aber auch Heimat. Man/frau ist irgendwo verwurzelt und fühlt sich zuhause.
Das geht mir mit dem “Bund” so. Nach, oder manchmal zum Leidwesen meiner Gattin auch während des Frühstücks, lese ich die Tageszeitung, welche schon einige Stunden im Briefkasten gelegen hat. Ich fühle mich in der Zeitung zuhause, auch wenn die Artikel Leid beinhalten und auch wenn sie nicht meine Meinung vertreten.
Jede der momentan zur Diskussion stehenden Varianten zur Rettung des “Bund” wird Heimatverlust bedeuten. Wurzeln werden abgehackt und wer weiss, ob sie je nachwachsen.
Im Bewusstsein, dass diese unsere Aktion den “Bund” in der heutigen Form nicht rettet, habe ich nur eine Bitte. Die samstägliche Kulturbeilage, der “Kleine Bund”, muss gerettet werden. Dieser Teil der Zeitung ist tatsächlich einzigartig und darf nicht verschwinden.
Reto Schild — 9.04.2009 14:15
Ich lese den “Bund” seit ich 1983 in die Bundeshauptstadt zum Studium gekommen bin. An jedem Tag, an dem ich ihn nicht lesen kann, fehlt mir etwas Wesentliches. Oft ersetzt mir der Samstagsbund eine Sonntagszeitung. Und als langsamer und gründlicher Leser brauche ich täglich 40 bis 60 Minuten um das Wesentliche gewinnbringend zu verarbeiten. Für die NZZ bräuchte ich das Doppelte an Zeit - ein Vergnügen, das ich mir hin und wieder gönne v.a. in den Ferien und wenn ich unterwegs bin.
Mein sich stets weiterentwickelndes Allgemeinwissen und meine Urteilsfähigkeit, unsere Lebensrealität einigermassen einordnen zu können, verdanke ich daher zu einem wesentlichen Teil diesem kontinuierlich hervorragenden Produkt.
Ich möchte an dieser Stelle allen fleissigen und sorgfältigen Redakteurinnen und Redakteuren - mit bekannten aber auch unbekannteren Namen - herzlich für Ihre in der Regel fundierte, freie journalistische Arbeit danken. Und allen Fachleuten im Hintergrund, von den Reinigunsmenschen über die Sekretärinnen, Buchhalter bis hin zu den Layoutern, Druckern mit schwarzen Fingern, Chauffeuren etc.. mit dazu.
Auf dass die Cheflohnbezüger, Besitzer und Steakholder einmal den Mut finden, aus menschlichen und nicht aus wirtschaftlichen Gründen zu entscheiden!
Für mich käme von der Qualität des Inhaltes und der Unabhängigkeit her nur ein Zusammengehen mit der NZZ Redaktion in Frage.
Ich freue mich auf jeden weitern Alltag, an dem ich den ‘Bund’- notabene im gewohnten Zeitungsformat - in meinen Händen halten darf.
Frohe Ostern!
Kober Andri Chr., Bern — 9.04.2009 21:23
Schade, dass in der Umfrage die “Bund”-Fotografien nicht erwähnt werden. Die Bildsprache des “Bund” ist nämlich ein grosser Pluspunkt der Zeitung. Die Fotografien sind oft sehr kreativ und ausgezeichnet gut. Sie heben sich angenehm von den Durchschnittsbildern anderer Schweizer Zeitungen ab. Mir stechen immer wieder die Fotos von Valerie Chetelât und Adrian Moser ins Auge.
K. Marti, Ostermundigen — 13.04.2009 04:22
Lieber Mark, liebes Komitee
Ich vermisse auf Euer Homepage einen direkten Link zum Abo-Service (oder habe ich ihn nicht gesehen). Mein Abo bei der BZ ist ausgelaufen und nun wechsle ich definitiv zum “Bund”. Ich möchte aber nur den “Bund”. Sollte wider erwarten, doch der “Bund” eingestellt werden, möchte ich nicht automatisch wieder ein BZ-Abo erhalten. Vielleicht könntest Du das nochmals klar erörtern, wie man da vorgehen soll.
Herzlich, Tobias
Wirth Tobias — 30.04.2009 22:00
@ Tobias Wirth
Auf dieser Website gibt es in der Tat keinen Link zum Abo-Service des “Bund” bzw. dessen Verlag. Das hat einen einfachen Grund: Seitens der Tamedia als Inhaberin ist es weiterhin unklar, was sie mit dem “Bund” machen wird.
Wer heute ein Jahresabonnement des “Bund” kauft, muss unter Umständen damit rechnen, in ein paar Wochen oder Monaten eine andere Zeitung zu erhalten. Ein Recht auf eine Rückerstattung gibt es nicht. Detailliert ging ich in der Rubrik “News aus der Zentrale” auf diese Problematik ein. Es handelt sich um den Eintrag vom 13. Februar 2009, hier:
http://rettet-den-bund.ch/?page_id=144
und dann runterscrollen.
Mark Balsiger — 4.05.2009 15:10
Der Tag nach der Entscheidung in der Komitee-Zentrale: Keine Euphorie, aber gewiss auch keine Konsternation. Der “Bund”, UNSEREN “Bund” gibts auch in Zukunft: Die Marke bleibt - stark wie eh und je - aber auch der wichtige publizistische Wettbewerb mit der BZ im Grossraum Bern.
Grosso modo wird der “Neue Bund”, wie ich ihn nenne, etwa 50 Prozent Inhalt vom “Tages-Anzeiger” beziehen. Das ist die beste aller schlechten Lösungen. Dass der “Kleine Bund” als Samstagsbeilage abgeschafft wird, ist unsensibel, pychologisch falsch und schlicht jammerschade.
Das Komitee “Rettet den Bund” soll bestehen bleiben. Viele Rückmeldungen, die seit gestern Nachmittag per Mail bei uns eingetroffen sind, bestärken uns in diesem Ansinnen. Es gibt gute Gründe dafür:
1. Wir müssen wachsam bleiben.
2. Die 16′000 Mitglieder in unserem Komitee gewährleisten ein wertvolles Monitoring:
- Klappt es mit der Frühzustellung?
- Wird tatsächlich auch für den “Bund” bald wieder professionelles Lesermarketing betrieben?
- Versucht der Verlag weiterhin, bestehende “Bund”-Abonnenten mit der BZ zu ködern?
Was auch immer geschieht oder eben nicht geschieht: Melden Sie es uns sofort!
3. Abo-Werbung: Gemäss unseren Stichproben sind zwischen 80 und 90 Prozent unserer Komiteemitglieder “Bund”-Abonnenten. Dieser Anteil muss sich erhöhen! Jetzt ist die Zeit, ein Abo zu lösen, ohne Wenn und Aber.
Hier gehts zum Online-Bestellformular:
http://ext.derbund.ch/artikel_579363.html
Die Auflage des “Bund” beträgt 54′000 Exemplare. Diese Zahl muss sich erhöhen. Wir haben es in der Hand, unseren Teil beizutragen.
Ich habe dazu ein paar Ideen, die ich aber zuerst mit der Kerngruppe des Komitees und später mit Tamedia diskutieren möchte.
4. Wir müssen den Redaktorinnen und Redaktoren des “Bund” Kredit geben, jetzt erst recht. Die Entlassungen sind schmerzhaft, die neuen Abläufe werden viel Energie kosten, die Zusammenarbeit mit dem Tagi braucht Zeit, bis sie sich einpendelt.
Und zum Schluss noch dies: Zweifellos werden vereinzelte Leute nun insinuieren, das Komitee “Rettet den Bund” reklamiere die Rettung des “Bund” als ihren Erfolg. Das wäre, mit Verlaub, überzeichnet. Es gab mehrere Faktoren, die der Option “Tages-Bund” schliesslich zum Durchbruch verhalfen. Die Arbeit des Komitees ist ein Faktor, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Mark Balsiger, Bern — 15.05.2009 10:20
Lieber Mark, liebes Komittee
Das Gröbste ist überstanden. Wir sollten die Einstellung des “Kleinen Bund” allerdings nicht tatenlos -als “Wehmutstropfen” - hinnehmen. Die Beilage ist einzigartig und für den “Bund” identitätsstiftend. Sollte das Komittee nicht zu einer Aktion “Rettet den Kleinen Bund” aufrufen?
Fabian Müller — 15.05.2009 12:20
Wir hatten in der Komitee-Zentrale denselben Gedanken: Eine Adaption zu “Rettet den Kleinen Bund”! Ist es doch gerade diese kleine, aber feine Beilage, die vielen Leserinnen und Lesern so viel Freude macht.
Vielleicht ist das letzte Wort ja noch nicht gefallen. Ich hoffe es.
Mark Balsiger, Bern — 17.05.2009 21:54
Fehlt da nicht noch etwas? Genau: Anerkennung und Dank gegenüber dem Komitee und den Leuten in der Komitee-Zentrale. Meiner festen Überzeugung nach hat die Kampagne “Rettet den Bund” durchaus eine positive Wirkung gehabt - und selbst, wenn dem nicht so wäre, so verdiente allein schon der grosse Einsatz der Promotoren ein dickes MERCI. Sie haben erheblich mehr für den “Bund” getan als etliche Votanten, von denen in diesem Forum pompöse Rechthabereien, wohlfeile Ratschläge, groteske Rettungsszenarien, giftige Zensuren und billige Vorwürfe verbreitet worden sind.
Erich Kobel, Frutigen — 18.05.2009 11:27
Aufgrund von gehäuften Spam-Attacken wird dieses “Forum” bis auf Weiteres geschlossen.
Webmaster, Bern — 25.05.2009 18:13